13.01.2016

Fresach startet Crowdfunding-Kampagne

Organisatoren sammeln für Europäische Toleranzgespräche 2016

Das protestantisch geprägte Fresachwar in seiner Geschichte vielfach Schnittpunkt geistiger, konfessioneller und politischer Strömungen war. In Fresach kämpfte die Bevölkerung über Jahrhunderte um Religionsfreiheit und Selbstbestimmung, ein Bethaus aus dem Jahr 1784 und das Evangelische Museum geben noch heute davon Zeugnis. (Foto: Gemeinde Fresach)

Organisatoren sammeln für Europäische Toleranzgespräche 2016

Fresach (epdÖ) – Der „Denk.Raum.Fresach“ (DRF), Veranstalter der Europäischen Toleranzgespräche im Kärntner Bergdorf Fresach, hat gemeinsam mit der „Initiative für Kärnten“ und der Crowdfunding-Plattform Respekt.net eine Kampagne zur Finanzierung des Dialogforums vom 11. bis 14. Mai 2016 gestartet. Insgesamt 27.460 Euro sollen in den nächsten sechs Monaten gesammelt werden, das sind etwa 25 Prozent des geplanten Gesamtbudgets.

Der Präsident des Kuratoriums der Europäischen Toleranzgespräche, der frühere Europaabgeordnete Hannes Swoboda, betonte zum Start der Crowdfunding-Kampagne, der „Denk.Raum.Fresach“ wolle so seinen zivilgesellschaftlichen Anspruch untermauern, der durch die neu gegründete „Initiative für Kärnten“ vorbildlich etabliert werde. Er freue sich schon jetzt über das rege Interesse. Mehr als 50 internationale Dichter & Denker, Schriftstellerinnen und Journalistinnen aus ganz Europa werden zum Fresacher Dialogforum erwartet, das 2016 dem Thema „Die Grenzen Europas – Menschenrechte und die Folgen des Klimawandels“ gewidmet ist.

Margit Heissenberger, Geschäftsführerin der „Initiative für Kärnten“, erläutert ihre Beweggründe zum gemeinsamen Engagement. „Wir unterstützen die europäischen Toleranzgespräche gerne, da sie für Offenheit, Solidarität und Vordenken stehen. Werte, für die auch unsere Initiative steht und die Kärnten weiter bringen. Im Rahmen eines „Für Kärnten Panels“ werden wir uns aktiv an den Toleranzgesprächen beteiligen, um unseren Ansatz einer zivilgesellschaftlichen Bürgerbewegung noch weiter zu verankern.“ Martin Winkler, Präsident des Crowdfunding-Vereins „Respekt.net“, sieht die Europäischen Toleranzgespräche als „großartige Idee“ für Kärnten und positiven Beitrag für das Zusammenleben in Europa.

Die ersten Europäischen Toleranzgespräche im Jahr 2015 mit rund 400 Teilnehmer/innen waren Auftakt einer Reihe von zivilgesellschaftlichen Aktivitäten mit dem Ziel, Fresach als Toleranzzentrum auf der Europäischen Wissenslandkarte zu verankern. Die Veranstaltung 2016 ist deutlich größer angelegt und braucht daher mehr finanzielle Unterstützung. Die Teilnahme von 50 Schriftstellerinnen, Philosophen, Dichter, Wissenschafter, Politiker und Ökonomen als Vortragende und Diskussionspartner wird erwartet. Auch eine eigene Ausstellung ist geplant, ebenso musikalische Auftritte.
Fresach kann dabei auf eine gute Tradition verweisen: Das protestantisch geprägte Fresach war in seiner Geschichte vielfach Schnittpunkt geistiger, konfessioneller und politischer Strömungen war. In Fresach kämpfte die Bevölkerung über Jahrhunderte um Religionsfreiheit und Selbstbestimmung, ein Bethaus aus dem Jahr 1784 und das Evangelische Museum geben noch heute davon Zeugnis. Von 1972 bis 1993, bis zum Fall des Eisernen Vorhangs, trafen sich in der kleinen Drautaler Gemeinde internationale Schriftsteller, um Auswege aus dem Ost-West-Konflikt zu diskutieren. Der „Denk.Raum.Fresach“ setzt diese Tradition fort und verknüpft den wieder dringlichen Ost-West-Dialog mit dem Nord-Süd-Dialog. Fresach will sich nicht nur als Toleranzzentrum positionieren, sondern in Zukunft auch eine Heimat für DichterInnen und DenkerInnen werden.

Weitere Informationen zu den Toleranzgesprächen, Crowdfunding und den „Denk.Raum.Fresach“ finden Sie http://www.fresach.orgunter www.fresach.org

ISSN 2222-2464

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