30.07.2003

Frankenburger Würfelspiel

Superintendent Eichmeyer und Bischof Aichern bei der Premiere des Historienspiels – Gemeinsamen Glauben über das Trennende stellen

Superintendent Eichmeyer und Bischof Aichern bei der Premiere des Historienspiels – Gemeinsamen Glauben über das Trennende stellen

Linz, 30. Juli 2003 (epd Ö) Mit einem ökumenischen Gebet, das von Superintendent Hansjörg Eichmeyer und Diözesanbischof Maximilian Aichern

gestaltet wurde, hat das diesjährige „Frankenburger Würfelspiel“ in Oberösterreich begonnen. Die Aufführungen erinnern an ein historisches Ereignis aus dem Dreißigjährigen Krieg: Über 400 Laiendarsteller bringen unter freiem Himmel, inmitten einer imposanten Naturkulisse die Ereignisse des 15. Mai 1625 – das Blutgericht am Haushamer Feld – wieder in Erinnerung, das als ein Auslöser des Öberösterreichischen Bauernkrieges 1626 gilt. Im nach der Vorlage von Karl Itzinger von Michael Neudorfer neu bearbeiteten Text wird betont, dass es den Bauern damals vor allem um ihren evangelischen Glauben ging. Sie hatten gegen die Ausweisung des Prädikanten protestiert, der durch einen italienischen Priester ersetzt worden war. 36 Männer mussten damals paarweise um ihr Leben würfeln – 17 von ihnen wurden noch am selben Tag hingerichtet.

Den gemeinsamen Glauben über das Trennende stellen und versöhnt auf die historischen Ereignisse zurückblicken, wirke sich „segensreich“ aus, betonten die Vertreter der beiden Kirchen. Die Ursachen der damaligen Ereignisse hätten heute wieder eine besondere Aktualität, erklärte Bischof Aichern in einer Ansprache vor der Premiere am Freitag, 25. Juli. „Angesichts einer Globalisierung, bei der die sozialen, religiösen und humanen Gesichtspunkte noch immer viel zu wenig Beachtung finden, muss es unser Anliegen sein, für eine gerechte Ordnung in der zusammenwachsenden Welt, für die Würde und Rechte der Menschen insgesamt einzutreten“, so Aichern. Auch das „Frankenburger Würfelspiel“ könne ein Anstoß zur Besinnung sein. Das Spiel der mehr als 400 Laiendarsteller solle das Miteinander stärken und helfen, dass „evangelische und katholische Christen ihre gemeinsame Aufgabe in der heutigen Welt immer besser erfüllen“.

Schon am vorhergehenden Sonntag hatte anlässlich der Würfelspiel-Premiere ein ökumenischer Gottesdienst im Spielgelände stattgefunden.

www.wuerfelspiel.at

ISSN 2222-2464

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