08.07.2014

Forschungssymposium zu Christentum und Moderne in Wien

Veranstaltung im Gedenken an Theologen Falk Wagner

ForscherInnen treffen sich in Wien zu einem Symposium, um an den 1998 verstorbenen Theologen Falk Wagner (Bild) zu erinnern. (Foto: epdÖ/Archiv)

Veranstaltung im Gedenken an Theologen Falk Wagner

Wien (epdÖ) – „Religion, Christentum, Neuzeit – Falk Wagner und der theologische Diskurs der Moderne“ lautet der Titel eines Forschungssymposiums, zu dem die Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Wien lädt. Den Hintergrund der Veranstaltung, die von 11. bis 12. Juli in den Räumlichkeiten der Fakultät (1010 Wien, Schenkenstraße 8-10, 6. OG) stattfindet, bilden der 75. Geburtstag des systematischen Theologen Wagner im Februar sowie zwei Neuerscheinungen mit Texten Wagners.

Die Vorträge der TheologInnen aus Deutschland und Österreich gliedern sich in drei Schwerpunkte. Zu Beginn liegt der Fokus auf der Theologiegeschichte. Jan Rohls (München) wird die Person Wagner in der Theologiegeschichte des 20. Jahrhunderts verorten. Dem Denkweg Wagners widmet sich Ulrich Barth aus Halle. In einem zweiten Schwerpunkt widmet sich der Kongress den Deutungen des Werks Wagners. Christian Danz, Dekan der Evangelisch-Theologischen Fakultät an der Universität Wien, setzt sich etwa mit den Wiener Christologie-Vorlesungen Wagners auseinander. Wilhelm Gräb (Berlin) betrachtet Wagners Schaffen aus der Perspektive der Praktischen Theologie. Im dritten Abschnitt des Programms, der den Titel Konstellationen trägt, beschäftigt sich der Wiener Philosoph Kurt Walter Zeidler mit dem „Protestantismus innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft?“ Den Abschluss des Symposiums am Samstagabend, 12. Juli, bildet eine Schlussdiskussion mit dem spannenden Titel: „Risiken und Nebenwirkungen philosophischer Theologie heute“.

Falk Wagner (1939-1998) war eine herausragende Gestalt innerhalb der deutschsprachigen evangelischen Theologie im 20. Jahrhundert. Sein Werk steht in der Tradition der spekulativen Theologie. Er beschäftigte sich aber nicht nur mit den Fragen der klassischen Dogmatik, sondern griff immer wieder auch ethische und theologiegeschichtliche Themen auf. „Der Wiener Theologe Falk Wagner hatte die Auseinandersetzung mit der radikalen Religionskritik zur Hauptaufgabe der Theologie erklärt. Die christliche Religion, so seine Überlegung, könne nur dann von dem Verdacht befreit werden, eine Art von Aberglaube wie Kartenlesen oder Astrologie zu sein, wenn die Argumente der Religionskritik argumentativ entkräftet werden. Der bloße Hinweis, das Christentum verdanke sich im Unterschied zu den nichtchristlichen Religionen einer Offenbarung Gottes, reiche dazu nicht aus“, schreibt Dekan Christian Danz über Falk Wagner in der „SAAT. Evangelische Zeitung für Österreich“ (Ausgabe 2/2014).

Das vollständige Programm des Symposiums, das in Kooperation mit der Forschungsplattform „Religion and Transformation in Contemporary European Society“ veranstaltet wird, finden Sie im Internet unter: bit.ly/1qNQNKz

ISSN 2222-2464

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Wien | Theologie | Tagung

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