02.12.2010

Feier zum 80. Geburtstag von Elisabeth und Dieter Knall

"Dieter Knall hat den Blick der Kirche in Österreich für das Ganze der Kirche Jesu Christi auf der Welt geöffnet"

„Dieter Knall hat den Blick der Kirche in Österreich für das Ganze der Kirche Jesu Christi auf der Welt geöffnet“

Stainz (epd Ö) – „Sie haben den Blick unserer Kirche in Österreich für das Ganze und Weite der Kirche Jesu Christi auf der Welt geöffnet und in der Ökumene vertieft.“ Mit diesen Worten charakterisierte der lutherische Bischof Michael Bünker die Tätigkeit von Altbischof Dieter Knall in einem Festgottesdienst anlässlich des 80. Geburtstags seines Vorvorgängers am 1. Adventsonntag, 28. November, in der evangelischen Friedenskirche in Stainz. In seiner Festpredigt sprach Bünker den am 24. August 1930 geborenen Jubilar an: „Sie haben dabei auf die Nöte unserer Schwestern und Brüder hingewiesen, damals noch jenseits des so genannten Eisernen Vorhangs, und damit glaubwürdig vorgelebt, dass die Gemeinschaft nicht an einer Staatsgrenze Halt macht und nicht an einer Konfessionsgrenze, sondern durch Jesus Christus uns gerade zu den Notleidenden und Hilfsbedürftigen führt.“ Zum bischöflichen Hirtenamt gehöre „die Besinnung auf die Tradition, das Herkommen, um es für die Zukunft aufzuschließen; die Weite der Christenheit in ökumenischer Verbindung, die Katholizität; und letztlich das ökumenische Miteinander, das gewachsen ist und unser gemeinsames Zeugnis vor der Welt stärkt“.

Der steirische Superintendent Hermann Miklas zeichnete in seinem Grußwort den Lebensweg des Ehepaares Knall nach. Beginnend mit Knalls Flucht aus Siebenbürgen mit 14 Jahren habe dieser Lebensweg immer wieder „so manche Brüche und so manches Unerwartete“ eingeschlossen. Elisabeth und Dieter Knall, die in ihrer ersten Pfarrstelle Stainz ihre Familie gegründet haben, könnten sich jedoch, so Miklas, im Rückblick dankbar auf das Psalmwort „Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat“ beziehen.

Elisabeth Knall gewürdigt

Auf die Rolle von Knalls Frau Elisabeth Knall ging Superintendentialkuratorin Evi Lintner ein. Elisabeth Knall, die am 29. November ebenfalls ihren 80. Geburtstag feierte, habe oft im Verborgenen gewirkt. So habe sie, während ihr Mann Superintendent der Steiermark war, maßgeblichen Anteil am Aufbau der Treffen der steirischen Pfarrfrauen gehabt. Die Superintendentialkuratorin unterstrich, gerade auch die EhepartnerInnen kirchlicher AmtsträgerInnen zu würdigen, sei ein besonderes kirchliches Anliegen.

Der Präsident der Synode A.B. und der Generalsynode, Peter Krömer, hob die Bedeutung Altbischof Knalls für die Ökumene in Österreich hervor. In seinem Grußwort dankte Krömer Knall auch dafür, dass sich dieser nach seiner Emeritierung zu aktuellen Themen zwar nie mehr öffentlich geäußert habe, aber in Form von Gesprächen und Briefen „und insbesondere im Gebet“ weiterhin lebhaften Anteil am Geschehen seiner Kirche genommen habe.

Knall: Bezug zur Gemeindearbeit nicht verlieren

Als „Schützenhilfe aus Siebenbürgen für die Evangelische Kirche in Österreich“ bezeichnete Ministerialrat Karl Schwarz vom Kultusamt des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur den in Siebenbürgen geborenen Jubilar in seinem Grußwort. Schwarz sagte zu Knall: „An Ihre Tätigkeit als Pfarrer in Stainz und Bruck/Mur, als Generalsekretär des Gustav-Adolf-Werkes in Kassel, als Superintendent der steirischen Superintendenz und als Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich erinnern viele schriftliche Dokumente.“ An das Ehepaar Knall wandte sich Schwarz mit den Worten: „Liebe und verehrte gnädige Frau, lieber Herr Bischof, Ihrer beider besondere Geburtstage liegen nicht so weit auseinander, und deshalb ist der heutige Tag in Stainz der richtige Kairos, um Ihnen zu gratulieren.“ Zugleich überbrachte Schwarz auch Grüße der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien.

In seinen Dankesworten betonte Knall, er habe alles Wesentliche für seine späteren Dienste in der Arbeit vor Ort in der damals noch kleinen Diasporagemeinde Stainz gelernt. Später habe sich zwar immer wieder der Blick geweitet, es sei ihm aber wichtig gewesen, nie den Bezug zur konkreten Gemeindearbeit zu verlieren und stets die Menschen im Auge zu behalten.

Dem Festgottesdienst schlossen sich ein Empfang im Stainzer Pfarrhaus sowie ein gemeinsames festliches Mittagessen an.

ISSN 2222-2464

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