16.04.2014

Evangelisches Museum in Murau wieder offen

"Evangelische Identität und kirchliches Leben anschaulich machen"

Der Ausstellungsbetrieb des steirischen Evangelischen Diözesanmuseum in Murau läuft mit 1. Mai 2014 an. Foto: Gerhold

„Evangelische Identität und kirchliches Leben anschaulich machen“

Murau (epdÖ) – Das steirische Evangelische Diözesanmuseum in Murau ist nach längerer Schließzeit und Sanierung neu gestaltet worden. Die Wiedereröffnung fand zwar schon im Herbst 2013 statt, der Ausstellungsbetrieb läuft aber erst mit 1. Mai 2014 an. Ziel war es, „einen Platz der Erinnerungskultur für die stolze Geschichte des Protestantismus in diesem Land“ zu schaffen, wie es anlässlich des Neustarts hieß. Aufgrund von Problemen mit der Bausubstanz war auch eine Sanierung des Standortes in der Unterkirche der Murauer Elisabethkirche notwendig. Mit der Sanierung war es aber nicht getan. Wie Museumsobmann Alt-Superintendent Ernst-Christian Gerhold erklärte, war klar, dass die Gestaltung nach anderen Kriterien zu erfolgen hatte als bei der Ersteinrichtung 1981: „Wir wollten kein retrospektives Museum, sondern von der Gegenwart in die Vergangenheit und zurück in die Gegenwart.“ Das Raumkonzept folgt nun der Form eines Fisches, also einem urchristlichen Symbol: Der Eintritt führt in die Gegenwart und weiter über die Stationen Reformation, Gegenreformation, Toleranz wieder zurück in die Zeit von 1945 bis heute. Es ging darum, „evangelische Identität und das Leben der Kirche anschaulich und begreifbar zu machen“, so Gerhold. Mithilfe der Restauratorin und Museumsdesignerin Erika Thümmel wurde das Informationssystem pädagogisch aufbereitet und um eine Audio- und Videoebene erweitert. Die Schau ist auf wenige ausgewählte Objekte fokussiert. So beschreiben zwei Briefe, abgefasst am selben Tag im Jahre 1600, Johannes Kepler einerseits als Konvertiten, andererseits als jemanden, der nach wie vor den Gehorsam schuldig bleibe. Mit einem Kanzelaltar aus der Toleranzzeit, der über Schladming und Rottenmann hierher gelangte und noch immer in Gebrauch steht, befindet sich ein wichtiges Exponat in der Elisabethkirche.

Auch das Evangelische Museum Oberösterreich in Rutzenmoos hat seit wenigen Wochen wieder seine Pforten für interessierte Besucherinnen und Besucher geöffnet. Das Museum bietet aufschlussreiche Einblicke in die Geschichte der Protestanten in Oberösterreich. Ein umfassendes Kulturprogramm rundet das Angebot in Rutzenmoos ab.

ISSN 2222-2464

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