24.05.2006

Evangelischer Landeskurator Lattinger: Haltbare Lösungen

Für offenen Dialog zwischen den theologischen Richtungen – Betreuung der Diasporagemeinden und Bildung sind Hauptziele des neuen Landeskurators – Stellvertretende Landeskuratorin Herrgesell: Evangelische Kirche macht keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen

Für offenen Dialog zwischen den theologischen Richtungen – Betreuung der Diasporagemeinden und Bildung sind Hauptziele des neuen Landeskurators – Stellvertretende Landeskuratorin Herrgesell: Evangelische Kirche macht keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen

Wien (epd Ö) – Die Betreuung der zahlreichen Diasporagemeinden der Evangelischen Kirche in Österreich sowie die Bildung im Geiste Martin Luthers werden die Schwerpunkte der Tätigkeit des neuen Landeskurators der Evangelischen Kirche A.B., HR Dr. Horst Lattinger, sein. In seiner ersten Pressekonferenz nach seiner Wahl in der Synode A.B. betonte der frühere Landesschulratspräsident der Steiermark am 24. Mai in Wien, viele verstreute evangelische Pfarrgemeinden benötigten „besondere Betreuungsmaßnahmen“. Auch sei nach evangelischer Auffassung Bildung die „erste Voraussetzung, dass Menschen ein menschenwürdiges Leben führen können“.

Lattinger, der als Landeskurator das weltliche Pendant zum Bischof bildet, verwies auch darauf, dass Demokratie als Grundlage des Kirchenaufbaues „mühsam und manchmal langweilig“ sein könne. „Haltbare Lösungen“ seien aber nur auf demokratischem Weg möglich. Das neue Mitglied der lutherischen Kirchenleitung sprach sich für einen offenen Dialog zwischen den unterschiedlichen theologischen Richtungen aus und gegen Gruppen, „die die Wahrheit für sich allein gepachtet zu haben meinen“. Eine theologische „Patentlösung“, so der Landeskurator, gebe es nicht, Kriterium könne nur die Bibel sein.

Herrgesell: Gleichberechtigung ja, aber noch zu wenig Frauen

Dass Frauen und Männer in der Evangelischen Kirche gleichberechtigt sind, unterstrich die ebenfalls neu gewählte Stellvertretende Landeskuratorin Gerhild Herrgesell vor den Journalisten. „Aber wir sind noch viel zu wenige“, bedauerte die Grazer Religionspädagogin, die als erste Frau in diese ehrenamtliche Leitungsfunktion gewählt wurde. Es handle sich dabei um ein gesellschaftliches Problem, an dem auch die Kirche zu arbeiten habe. Herrgesell hielt fest, dass es in der Kirche grundsätzlich keinen Unterschied mache, „als Mann oder Frau zu arbeiten“.

Bischof Mag. Herwig Sturm hob in der Pressekonferenz hervor, dass in der evangelischen Kirchenleitung Geistlichen und Laien die gleiche Verantwortung übertragen sei. Der Bischof brachte seine Freude auf die zukünftige Zusammenarbeit mit den neuen Mitgliedern der Kirchenleitung zum Ausdruck.

ISSN 2222-2464

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