14.12.2016

Evangelische Synoden in Innsbruck eröffnet

Dantine: "Als Kirche ist es unser Auftrag, die Hoffnung zum Leuchten zu bringen"

"Die Aufgabe der Kirche ist es, Barmherzigkeit einzufordern. Einen würdigen Umgang mit anderen, etwa auch mit Flüchtlingen, die mit immer weniger Mitgefühl rechnen dürfen", betonte Superintendent Olivier Dantine in seiner Predigt beim Eröffnungsgottesdienst am 7. Dezember in Innsbruck. (Foto: epdÖ/M.Uschmann)

Dantine: „Als Kirche ist es unser Auftrag, die Hoffnung zum Leuchten zu bringen“

Innsbruck (epdÖ) – Mit einem feierlichen Gottesdienst wurde die Synode der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich und die Generalsynode der Evangelischen Kirche A. und H.B. in Österreich am 7. Dezember in der Christuskirche in Innsbruck eröffnet. In seiner Predigt sprach Superintendent Olivier Dantine über Gnade und Ungnade im Überfluss.

„Wir leben aus der Gnade Gottes, die uns im Überfluss gegeben ist. Das kommende Reformationsjubiläumsjahr ist eine gute Gelegenheit, davon Zeugnis abzulegen“, betonte Dantine in seiner Predigt, ausgehend von der Tageslosung vom 7. Dezember: „Unser Herr hat mir seine Gnade im Überfluss geschenkt und mit ihr den Glauben und die Liebe, die aus der Verbindung mit ihm erwachsen. “ (1.Timotheus 1,14)

Aktuell würden wir eher Ungnade im Überfluss erleben, so der Superintendent. Dies zeige sich etwa an der Unbarmherzigkeit, wie in sozialen Medien mit Menschen umgegangen wird. „Es gibt eine Ungnade im Überfluss. Wir erleben mediale Hinrichtungen, falsche Zitate kommen in Umlauf, es gibt Drohungen an Leib und Leben“, erklärte Dantine. Aber auch im Umgang mit sich selbst seien viele Menschen ungnädig, etwa wenn sich Menschen selbst unter Perfektionsdruck setzen oder sich nicht eingestehen können, dass sie Fehler machen. „Damit verbunden ist dann natürlich auch die Unbarmherzigkeit anderen Menschen gegenüber. Die Verbissenheit, mit der manche Konflikte ausgetragen werden, hat ihren Ursprung auch darin.“ Dem gegenüber könnten jene, die sich auf die Gnade Gottes verlassen, Gelassenheit entwickeln. „Die Aufgabe der Kirche ist es, Barmherzigkeit einzufordern. Einen würdigen Umgang mit anderen, etwa auch mit Flüchtlingen, die mit immer weniger Mitgefühl rechnen dürfen“, sagte Dantine in seiner Predigt.

Als ein besonderes Zeichen der Hoffnung bezeichnete Dantine den Adventkranz. „Ein Symbol der endlosen Liebe Gottes. Wie viele Menschen sehnen sich nach einem Überfluss der Hoffnung? Als Kirche ist es unser Auftrag, die Hoffnung zum Leuchten zu bringen“, meinte der Superintendent.

Den Gottesdienst gestalteten Gemeindepfarrer Werner Geißelbrecht (Innsbruck-Christuskirche) und Gemeindepfarrerin Assunta Kautzky (Innsbruck-Auferstehungskirche). Für die musikalische Umrahmung sorgten Diözesankantor Gordon Safari an der Orgel und der Chor der Pfarrgemeinde Innsbruck-Christuskirche unter der Leitung von Thorsten Weber.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurden die Delegierten zur Synode von Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer zu einem Empfang geladen.

Fotos zur Synode (auch in Druckqualität) finden Sie hier.

ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Dantine | Tirol | Synode | Innsbruck

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