24.10.2012

„Evangelische Partnerhilfe“ feierte 20-Jahr-Jubiläum

Verein Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Österreich beteiligt sich an Hilfe

Mit einem Festakt in der Reformierten Stadtkirche beging die Hilfsaktion gemeinsam mit Vertretern aus Mittel- und Osteuropa ihr 20-Jahr-Jubiläum. (Fotonachweis: VEPPOE)

Verein Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Österreich beteiligt sich an Hilfe

Wien (epdÖ) – Seit 20 Jahren unterstützt die Spendenaktion „Evangelische Partnerhilfe“ Pfarrerinnen und Pfarrer in 30 Kirchen in Mittel- und Osteuropa. Rund 62 Millionen Euro wurden in den letzten beiden Jahrzehnten dabei von Pfarrerinnen und Pfarrern aufgebracht, die damit ihren AmtskollegInnen und kirchlichen MitarbeiterInnen Hilfe zum Lebensunterhalt und für besondere soziale Notsituationen zukommen lassen. Mit einem Festakt in der Reformierten Stadtkirche in Wien beging die Hilfsaktion gemeinsam mit Vertretern aus Slowenien, Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn am Montag, 22. Oktober, ihr 20-Jahr-Jubiläum. Eingeladen hatte dazu der Verein Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Österreich (VEPPÖ), der sich seit kurzem als neues Mitglied der Partnerhilfe an der Aktion beteiligt.

Im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst am Rande der Versammlung bezeichnete VEPPÖ-Obmann Stefan Schumann die neue österreichische Mitgliedschaft als „wichtiges Zeichen“, nicht nur für eine Neuausrichtung der ursprünglich rein deutschen Aktion, sondern auch dafür, dass sich nun auch eine Kirche an der Hilfe beteilige, deren PfarrerInnen früher selbst Spenden der Partnerhilfe empfangen haben. Hervorgegangen ist die Evangelische Partnerhilfe aus dem „Kirchlichen Bruderdienst“, wie der Vorsitzende der Partnerhilfe, Michael Hübner (Hannover), erklärte. Er wurde 1957 gegründet, um die Solidarität mit Pfarrern und kirchlichen Mitarbeitern in der damaligen DDR zu fördern. Nach der Wende habe sich die Partnerhilfe in ihrer Arbeit auf Kirchen in Mittel- und Osteuropa konzentriert. Auch Bischof Michael Bünker, der gemeinsam mit dem reformierten Landessuperintendenten Thomas Hennefeld und dem Obmann des Gustav-Adolf-Vereins, Erwin Schranz, an der Versammlung teilnahm, sieht die Mitgliedschaft des VEPPÖ als „schönes Zeichen“, denn mehrfach in ihrer Geschichte sei die Evangelische Kirche in Österreich auf die Hilfe von Partner aus dem Ausland angewiesen gewesen. Die Zuwendung „von Person zu Person“ sei nicht nur ein wesentlicher Beitrag zum gemeinsamen Zeugnis und Dienst, vielmehr sei die „Investition in Kirchen, die Unterstützung brauchen, immer eine gute Zukunftsinvestition“. Der Schritt der Partnerhilfe hin zu einer europäischen Ausrichtung zeige, dass Kirchen und ihre Diasporawerke einen „wesentlichen Beitrag für das zusammenwachsende Europa“ leisten, so der Bischof.

Dass die reformierten Kirchen in Mittel- und Osteuropa schon lange vor der Leuenberger Konkordie miteinander in Verbindung traten, daran erinnerte Thomas Hennefeld. Die so genannte „Oberwart-Konferenz“, die auf Initiative des damaligen Landessuperintendenten Imre Gyenge in den 1960er Jahren entstand, habe nicht nur eine Brücke zu den Kirchen hinter dem Eisernen Vorhang gebaut, sondern das Fundament für Austausch und Vertrauensbildung gelegt. Die Arbeit der Partnerhilfe ist für Hennefeld auch ein „Signal an die Gesellschaft“, dass eine Welt anzustreben sei, in der die sozialen Unterschiede „nicht größer, sondern geringer werden“.

ISSN 2222-2464

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