30.06.2014

Evangelische Kirchen in Europa suchen „Reformationsstädte“

Bünker: "Damit wird europäische Dimension der Reformation sichtbar"

Die finnische Universitätsstadt Turku darf bereits jetzt die begehrte Marke "Reformationsstadt Europas" verwenden. Im Bild zu sehen ist der Dom von Turku. (Foto: Flickr/Johan)

Bünker: „Damit wird europäische Dimension der Reformation sichtbar“

Wien (epdÖ) – Schon 37 Städte aus 14 europäischen Ländern sind der Einladung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) gefolgt und bewerben sich um den Titel „Reformationsstadt Europas“. Mit vier Städten ist das Verfahren bereits erfolgreich abgeschlossen: Emden in Norddeutschland, Zürich in der Schweiz, als Zentrum der Reformation die Lutherstadt Wittenberg und die finnische Universitätsstadt Turku dürfen die begehrte Marke verwenden und ihre Aktivitäten zum Reformationsjubiläum unter den Mantel „Reformationsstadt Europas“ stellen. Mit weiteren sechs Städten sind die Vorgespräche so weit gediehen, dass im Sommer 2014 mit der Titelvergabe zu rechnen ist. „Damit wird in eindrucksvoller Weise die europäische Dimension der Reformation sichtbar“, sagt Bischof Michael Bünker, der Generalsekretär der GEKE ist. „Sowohl was die Anzahl der Nennungen, als auch was den geographischen Radius und die Vielfalt der Aktivitäten betrifft, wurden unsere Erwartungen übertroffen. 2017 wird europäisch.“ Da Bewerbungen bis zum Reformationsjubiläum 2017 möglich sind, sei insgesamt mit mehr als 50 teilnehmenden Städten zu rechnen.

Das Projekt „Reformationsstadt Europas“ der GEKE zielt auf Partnerschaften zwischen Kirchen und Städten ab und bietet die Vernetzung und mediale Präsentation von Aktivitäten zum 500. Jubiläum der Reformation. Die Kooperationen umfassen dabei die Bereiche Kunst/Kultur und Tourismus, aber auch Geschichte und Spiritualität.

„Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa ist in erster Linie Gottesdienstgemeinschaft“, betont Generalsekretär Bünker. Um dem Gottesdienstgeschehen auch rund um das Jubiläumsjahr 2017 besondere Bedeutung beizumessen, schreibt die GEKE im Sommer 2014 europaweit einen Reformationslied-Wettbewerb aus. Einen entsprechenden Beschluss hat der Rat der GEKE bei seiner Sitzung in Kopenhagen Ende Juni gefasst, die Jury wird international besetzt sein. „Mit diesem Wettbewerb gehen wir bewusst bis in die Schulen und Gemeinden“, erläutert Bünker. „Das Reformationsjubiläum darf auch auf europäischer Ebene nicht nur den Kirchen und Institutionen vorbehalten bleiben. Das Siegerlied soll 2017 in vielen Sprachen und Gottesdiensten gesungen werden!“

Sowohl „Reformationsstadt Europas“, als auch der Europäische Reformationslied-Wettbewerb sind Teilprojekte des Arbeitsvorhabens „Europa reformata“, das die Vollversammlung der GEKE 2012 für das 500. Jubiläum der Reformation in Gang gesetzt hat. Aktuelle Informationen und Ausschreibungsunterlagen (ab Sommer) auf www.leuenberg.eu

Zur Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) – Leuenberger Kirchengemeinschaft haben sich 94 protestantische Kirchen in Europa (und in Südamerika) zusammengeschlossen. Lutherische, reformierte, unierte, methodistische und vorreformatorische Kirchen gewähren einander durch ihre Zustimmung zur Leuenberger Konkordie von 1973 Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft.

ISSN 2222-2464

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