10.12.2014

Evangelische Kirche verstärkt Hilfe für Flüchtlinge

Synode beschließt einstimmig zusätzliche Mittel für Flüchtlingsdienst - Professionelle Koordination von 150 Ehrenamtlichen

Hilfe für Flüchtlinge ist den Evangelischen Kirchen ein wichtiges Anliegen, betonte Bischof Michael Bünker. Links im Bild die neue Oberkirchenrätin für den Personalbereich, Ingrid Bachler, die sich bei der Pressekonferenz den Medienvertretern vorstellte. Foto: epd/Uschmann

Synode beschließt einstimmig zusätzliche Mittel für Flüchtlingsdienst – Professionelle Koordination von 150 Ehrenamtlichen

St. Pölten (epdÖ) – „Die Evangelische Kirche in Österreich hat sich von Anfang an für Flüchtlinge engagiert. Mit den zusätzlichen finanziellen Mitteln sollen die vielen Ehrenamtlichen unterstützt, gefördert und koordiniert werden“, betonte Bischof Michael Bünker am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, bei einer Pressekonferenz zur Synode und Generalsynode in St. Pölten. Für die kommenden drei Jahre hat die Synode der Evangelischen Kirche A.B. einstimmig zusätzliche finanzielle Mittel für den Diakonie Flüchtlingsdienst beschlossen. Eingesetzt werden 64.000 Euro pro Jahr für die professionelle Koordination von rund 150 Ehrenamtlichen im Bereich der Integration für den Zeitraum 2015 bis 2017.

Die Lage für Flüchtlinge und speziell AsylwerberInnen in Österreich sei kompliziert, sagte Bischof Bünker. Derzeit kämen besonders viele Flüchtlinge aus Syrien, die Frage nach Aufnahmemöglichkeiten sei deswegen besonders dringend. Gerade AsylwerberInnen stehen, so der Bischof, vor großen Herausforderungen. Werden ihre Asylbescheide positiv erledigt, fallen sie aus der Bundesbetreuung und der Grundversorgung, Unterstützung werde dann dringend benötigt. „Der evangelische Flüchtlingsdienst erfährt – wenig überraschend – eine große Welle der Hilfsbereitschaft aus der österreichischen Bevölkerung und den evangelischen Kirchen. Wohnungen werden angeboten, verschiedene Güter, viele wollen mithelfen und sich einbringen“, erklärte der Bischof. Um dieses freiwillige Engagement effizient nutzen zu können, brauche es aber hauptamtliche Mitarbeiter, die für Koordination, Schulung und Unterstützung zur Verfügung stehen. „Wir wollen damit den rund 150 bis 200 Ehrenamtlichen zur Seite stehen, die in diesem Bereich tätig sind und das Recht auf gute und professionelle Betreuung haben.“

Der Beschluss sei aber auch wichtig, weil Flüchtlingsarbeit immer auch Menschenrechtsarbeit sei, ein Grundanliegen der Evangelischen Kirche. „Aber mit dieser Arbeit eckt man an, das muss man wissen. Es ist und bleibt jedoch ein besonderer Auftrag, den die Kirche hier wahrnehmen möchte“, so Bünker. Er selbst könne sich seit 2000 an keine Synode erinnern, bei der die Flüchtlings- und Asylthematik nicht diskutiert worden sei. Insofern zeigt sich Bünker auch dankbar über das Engagement vieler Freiwilliger in der Evangelischen Kirche. „Wir haben keine leerstehenden Klöster und auch sonst nur wenige Räumlichkeiten und Gebäude, die wir für Flüchtlinge zur Verfügung stellen können. Aber wir haben viele Menschen, die bereit sind, sich zu engagieren und sich einzubringen.“

Die Unterstützung von Flüchtlingen sei eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung, unterstrich Niederösterreichs Superintendent Paul Weiland bei der Pressekonferenz. Die Evangelische Kirche in Niederösterreich leiste dazu ihren Beitrag, mehrere hundert ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagierten sich in diesem Bereich. „Die meisten von ihnen machen eine Arbeit, die nicht auffällig und spektakulär, aber sehr wichtig ist. Sie helfen beim Deutschlernen, begleiten Menschen bei Behördengängen, tragen bei zur Integration.“

Bilder zur Synode unter: foto.evang.at

ISSN 2222-2464

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