25.09.2019

Evangelische Jugend feierte „70 Jahre auf Burg Finstergrün“

Oberkirchenrätin Herrgesell: „Ein Platz, der in das Land hineinstrahlt“

Rund 150 Gäste feierten das runde Jubiläum der bekannten Burg im Salzburger Lungau. Foto: epd/M. Uschmann

Oberkirchenrätin Herrgesell: „Ein Platz, der in das Land hineinstrahlt“

Ramingstein (epdÖ) „70 Jahre Evangelische Jugend auf Burg Finstergrün“ – ein guter Grund, ein Fest mit den vielen zu feiern, die so manches mit und auf „der Burg“ erlebt haben. „Dies ist ein Platz, der in das Land hineinstrahlt“, sagte Oberkirchenrätin Gerhild Herrgesell bei dem Festakt am Samstag, 21. September auf Burg Finstergrün im Salzburger Lungau. Bei dem Fest, zu dem etwa 150 Gäste gekommen sind, wurde ab mittags gefeiert – mit Musik, einer Fotopräsentation über die Geschichte der Burg, mit Liedern und Ansprachen.

Das evangelische Österreich brauche die Burg, so die Oberkirchenrätin für Kirchenentwicklung, die in der Kirchenleitung auch für Burg Finstergrün zuständig ist. Es sei dank des „unermüdlichen Einsatzes – und ich sage ganz bewusst unermüdlich– vieler Menschen gelungen, die Burg zu dem zu machen, was sie jetzt ist. Wir leisten uns als Kirche die Burg, weil die Burg einen großen Nutzen hat und auch in der Zukunft haben wird.“ Besonders dankte Herrgesell Pfarrer Manfred Perko, „der in den letzten 20 Jahren wohl auf jeder Sitzung und jeder Superintendentialversammlung Anliegen der Burg vorgebracht hat. Burgrat Perko hat unter anderem lange Zeit als Burgvogt Gäste und Gruppen auf Burg Finstergrün betreut.“ Ebenso dankte die Oberkirchenrätin der geschäftsführenden Burgrätin Lisbeth Bednar-Brandt, die sich „unermüdlich“ für die Burg einsetze.

Bischof Chalupka: „Hier ist der Geist der Freiheit“

„Für die Evangelische Kirche ist die Burg ein Glücksfall. Viele haben die Evangelische Kirche hier auf der Burg erlebt, erinnern sich an die Gemeinschaft, an die Gottesdienste am Bibelfelsen, die Gesänge, die durch die Nacht geschallt sind“, sagte Bischof Michael Chalupka in seiner Ansprache. Die Burg in Ramingstein, die 1949 vom Evangelischen Jugendwerk gepachtet, 1972 dann gekauft wurde, sei „ein deutliches Zeichen evangelischer Präsenz in einem sonst weitgehend katholischen Umfeld“. Dass das heute in ökumenischer Gemeinschaft geschehen könne, sei ein weiterer Glücksfall. „Viele Menschen sind hier mit dem Glauben in Berührung gekommen, sie sind nicht nur dem Burggespenst begegnet, sondern auch dem Heiligen Geist, sei es während einer Konfirmandenfreizeit, bei einem Aufbaulager oder einem zufälligen touristischen Besuch.“ Chalupka war selbst auch etliche Male auf Burg Finstergrün als Mitarbeiter der Evangelischen Jugend und ebenso später als Student. „Immer wieder begegnen einem Menschen, die erzählen, dass die Burg für sie ein Ort der Besinnung und Gottesbegegnung war und ist. Denn der Heilige Geist weht, wo er will, und hier weht er besonders gerne, denn er ist ein Geist der Freiheit.“

Die Burg verbindet Menschen

Ein ausdrückliches „Dankeschön“ sprach die geschäftsführende Burgrätin Bednar-Brandt den vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen MitarbeiterInnen aus. Anhand des Symbols eines Taues, das überall in den Gängen und Stiegenhäusern der Burg als Handlauf dient, entfaltete sie die Verbundenheit vieler Menschen mit Burg Finstergrün: „Burg Finstergrün verbindet viele und ganz unterschiedliche Menschen. Dazu gehören, mit den MitarbeiterInnen, die Partnerbetriebe aus der Region, die Pfarrgemeinden und auch die Evangelische Kirche in Österreich.“ Auch die Gemeinde Ramingstein sei ein wichtiger Partner der Burg, betonte die Burgrätin, die ihr Amt ehrenamtlich ausübt. Der steirische Superintendent Wolfgang Rehner unterstrich, dass die Burg für die Steiermark ein „sehr wichtiger Ort“ sei, „und das wird noch zunehmen. Man merkt, was hier geschieht, das geht hinaus in das Alltagsleben.“ Ein solcher Ort präge das Leben. „Wir brauchen in der Kirche und im Leben solche Versammlungsorte, an denen Gemeinschaft passiert.“ Weitere Grußworte kamen vom ehemaligen steirischen Superintendenten Ernst-Christian Gerhold, der ebenfalls Burgvogt war: „Die Burg bleibt für mich immer ein Erlebnis“, dem Vizebürgermeister von Ramingstein, Leo Kocher, dem Obmann des Vereins Christlicher Hotels, Stefan Rindlisbacher, und Günter Guggenberger. Guggenberger war zweimal Geschäftsführer der Burg Finstergrün und ist der „Vater“ des Finsterlings, des Maskottchens und Logos von Burg Finstergrün.

Moderiert wurde die Festveranstaltung von Burgrätin Judith Schrödl. Im Anschluss feierten die Anwesenden eine Andacht, die Jugendpfarrerin Petra Grünfelder und Pfarrer Manfred Perko leiteten, musikalisch begleitet vom steirischen Diözesankantor Thomas Wrenger. In den Abend ging es dann mit einem Benefizkonzert „Die Wahrheit wird jetzt unterdrückt – 500 Jahre Protestlieder“.

Dauerte eine Saison auf Burg Finstergrün im Jahr 1980 von Anfang Juni bis Ende August – damals gab es 80 Betten, es wurden 18 Gästegruppen beherbergt – beginnt die Saison heute Ende April und dauert bis Mitte Oktober. Aktuell hat Burg Finstergrün 150 Betten und es kommen je Saison rund 120 Gruppen, von denen manche nur eine Nacht bleiben. Das bedeutet, dass es jährlich etwa 10.000 Nächtigungen auf der Burg gibt. Dazu kommen Einzelgäste, Familien, Gemeindeausflüge und Tagesgäste.

Weitere Informationen zu Burg Finstergrün unter www.burg-finstergruen.at

ISSN 2222-2464

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Burg Finstergrün | EJÖ

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