03.04.2003

Evangelische in Wien wählen neuen Superintendenten

Zwei Pfarrerinnen und drei Pfarrer stellen sich der Wahl am 24. April

Zwei Pfarrerinnen und drei Pfarrer stellen sich der Wahl am 24. April

Wien, 2. April 2003 (epd Ö) Zwei Pfarrerinnen und drei Pfarrer stellen sich der Superintendentenwahl der evangelischen Diözese Wien. Antreten werden Mag. Lydia Burchhardt (Simmering), Mag. Christine Hubka (Landstraße), Mag. Arno Preis, Dr. Stefan Schumann (Landstraße) und Mag. Michael Wolf (Favoriten-Christuskirche). Die Superintendentialversammlung, die die Wahl vornehmen wird, tagt vom Freitag. 25. April, bis Samstag, 26. April, im Wiener Albert-Schweitzer Haus. Die Wahl findet am Samstag Vormittag (Beginn: 9.00 Uhr) statt.

Lydia Burchhardt (44) stammt aus Hannover. Nach ihrem Theologiestudim in Göttingen und Wien war Burchhardt Lehrvikarin in Wien-Landstraße, seit 1987 erst ordinierte Vikarin, seit 1989 dann Pfarrerin in Wien-Simmering. Neben einer umfangreichen Lehrtätigkeit hat Burchhardt auch zahlreiche übermeindliche Funktionen inne. Seit 1996 vertritt sie als Seniorin den Wiener Superintendenten. Die Wiener Pfarrerin und langjährige Synodale arbeitete darüber hinaus bei mehreren ökumenischen und interreligiösen Projekten sowie bei Initiativen im Bildungs- und Sozialbereich mit. Burchhardt wünscht sich eine Kirche, „die für die Welt, für Österreich und speziell seine nordöstliche Region unverzichtbar ist“. Evangelische Kirche stehe für Offenheit, Verbindlichkeit, Verlässlichkeit sowie „Heimat, Ziel und Sinn“.

Nach einer Informatik-Ausbildung begann Christine Hubka (53) mit der Ausbildung zur Religionslehrerin, dann folgte das Theologiestudium in Wien. Von 1983 bis 1993 baute Hubka als Pfarrerin die Gemeinde Traiskirchen aus und gründete den Evangelischen Flüchtlingsdienst. Anschließend war Hubka drei Jahre als Fachinspektorin für den Religionsunterricht in Niederösterreich tätig, bevor sie 1996 gemeinsam mit Stefan Schumann in das „Teampfarramt“ Landstraße eintrat. „Leiten“ bedeutet für die Theologin „Begabungen sehen, Gelungenes würdigen, Grenzen von Menschen akzeptieren, Strukturen nützen, aber auch anderen den Rücken stärken und Konkurrenzdenken abbauen“. Hubka ist seit 1977 Witwe und hat zwei erwachsene Kinder.

Arno Preis (47) wuchs in Kärnten auf. Vor seinem Wechsel nach Villach, wo Preis 1992 die Pfarrstelle übernahm und 1996 zum Senior gewählt wurde, war er 11 Jahre Pfarrer in Weiz. Von 2000 bis 2002 leitete Preis als Rektor die Diakonie Waiern und die Diakonenschule. Nach einer einvernehmlichen Lösung des Dienstverhältnisses im vergangenen Jahr absolviert Preis derzeit ein Sabbatjahr. Während seiner kirchlichen und diakonischen Stationen war Preis in mehreren regionalen und bundesweiten Gremien tätig. Neben seiner beruflichen Tätigkeit eignete sich Preis Zusatzausbildungen an, etwa im Bereich des Sozialmanagements oder der Diakoniewissenschaften. Als Superintendent will er „den richtigen Faden in die Hand nehmen, das Nötige verknüpfen und dafür sorgen, dass das Miteinander ein gutes Profil bekommt“. Preis ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.

Der aus Hausham in Deutschland stammende Stefan Schumann (43) übersiedelte 1984 nach Wien. Nach seinem Theologiestudium absolvierte Schumann sein Vikariat in den Wiener Pfarrgemeinden Döbling und Landstraße. Von 1993 bis 1994 war Schumann schwerpunkt-artig im Religionsunterricht tätig, bis er 1996 gemeinsam mit Christine Hubka in das Teampfarramt Landstraße eintrat. Seit 12 Jahren leitet er die Künstler-, Circus- und Schaustellerseelsorge der Evangelischen Kirche A.B. 1998 wurde er zum Obmann des Vereins evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Österreich gewählt. Der Synode gehört er seit 1999 an. Über mehrere Jahre arbeitete Schumann auch an einem Online-Seelsorgeprojekt mit. Wie jedes geistliche Amt erfordere insbesondere auch jenes des Superintendenten ein lebenslanges Lernen, betont der Wiener Pfarrer. Wesentlich für die Leitungsaufgabe sei der „lebendige Kontakt mit den Menschen“. Schumann ist verheiratet und hat einen Sohn.

Der aus Karlsruhe stammende Michael Wolf (43) absolvierte sein Studium und Lehrvikariat in Deutschland. 1991 begann Wolf seine Arbeit als Pfarrvikar in Gumpendorf, seit 1992 war er dann in der Gemeinde Favoriten-Christuskirche tätig, wo er ein Jahr später zum geschäftsführenden Pfarrer bestellt wurde. Er ist Obmann des Friedhofsausschusses der Wiener evangelischen Pfarrgemeinden und gehört dem Vorstand des Verbandes der evangelischen Pfarrgemeinden A.B. in Wien an. In einer Zeit der Umbrüche will sich Wolf für eine „aktive Gestaltung“ der Diözese einsetzen. Dazu gehörten etwa Impulse hinsichtlich wirtschaftlich notwendiger Veränderungen durch spirituelle Erneuerung der Kirchenmitglieder, die Einbeziehung Fernstehender und die Wiedergewinnung Ausgetretener. Wolf ist verheiratet und hat zwei Töchter.

ISSN 2222-2464

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