12.09.2012

Empfang für Altbischof Herwig Sturm im Evangelischen Zentrum

Bünker: Offenheit und Einsatz für MigrantInnen Markenzeichen Sturms

Mit einem Empfang am 11. September ehrten zahlreiche Gäste aus den Evangelischen Kirchen und der Ökumene Altbischof Herwig Sturm anlässlich seines 70. Geburtstags am 15. August dieses Jahres. Im Bild: Bischof Michael Bünker, Altbischof Sturm, Synodenpräsident Peter Krömer und Oberin Christine Gleixner (v.l.). (Foto: epd/M.Uschmann)

Bünker: Offenheit und Einsatz für MigrantInnen Markenzeichen Sturms

Wien (epdÖ) – Mit einem Empfang am Rande der ersten konstituierenden Sitzung des Kirchenpresbyteriums am 11. September ehrten zahlreiche Gäste aus den Evangelischen Kirchen und der Ökumene Altbischof Herwig Sturm anlässlich seines 70. Geburtstags am 15. August dieses Jahres. Die Feier wurde im Evangelischen Zentrum in Wien ausgerichtet, wo Sturm während seiner Amtszeit arbeitete und wohnte.

Als einen „tief in der Tradition verwurzelten Christen, der dennoch einen angstfreien und offenen Umgang und Kontakt mit anderen Kirchen“ hat, bezeichnete Oberin Christine Gleixner den Jubilar. Als Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) von 2000 bis 2005 war sie Vorgängerin von Herwig Sturm, der dieses Amt von 2006 bis 2009 innehatte. In ihrer sehr persönlichen Ansprache erinnerte sie sich an die vielen Höhepunkte der gemeinsamen Arbeit, etwa die Erklärung des ÖRKÖ zum menschenwürdigen Sterben aus dem Jahr 2000, das Ökumenische Sozialwort von 2003 oder die gemeinsame Reise zur Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Sibiu/Hermannstadt 2007. Der österreichische Weg der Ökumene sei auch weitergegangen, als der Vatikan das Dokument „Dominus Iesus“ veröffentlichte, das die Evangelischen Kirchen zu „kirchlichen Gemeinschaften“ degradierte. Dies sei auch Herwig Sturm zu verdanken, der immer wieder das Gespräch mit anderen Christinnen und Christen suchte.

Als einen „liberalen Theologen mit linkem Touch“ habe die Tageszeitung „Der Standard“ Herwig Sturm bei seinem Amtsantritt 1996 bezeichnet, so Bischof Bünker bei seiner Ansprache. Er selbst habe Altbischof Sturm immer als einen Christen erlebt, der stark ans Evangelium gebunden sei und sich an diesem stets orientierte, auch gegen viel Widerstand innerhalb der eigenen Kirche. Sein Eintreten für MigrantInnen, sein Einsatz für Spiritualität, für ein Wirtschaften im Dienste des Lebens und seine Offenheit seien Markenzeichen Sturms. Bezugnehmend auf Sturms Buch „Gottes Sehnsucht“ und das Lied „Gott wohnt in einem Lichte“, das sich Jochen Klepper anlässlich seines Geburtstages 1938 selber schrieb, sagte Bischof Bünker seinem Vorgänger: „Er trägt nach dir Verlangen“.

Die erste Sitzung des Kirchenpresbyteriums sei ein hervorragender Anlass, den emeritierten Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich zu feiern, betonte Synodenpräsident Peter Krömer in seiner Ansprache an den Jubilar. „Für die Entstehung dieses neuen Organs bist du teilweise mitverantwortlich“. Als Höhepunkte der Amtszeit zählte Krömer unter anderem den Entwicklungsprozess „Offen Evangelisch“ und die Entwicklung des „Naßwalder Mo-dells“ auf. Krömer bedankte sich bei Sturm für sein Wirken als Bischof, aber auch für sein Engagement in der Ökumene nach seinem Übertritt in den Ruhestand.

„Ich stelle immer wieder fest, wie herrlich, befreiend und schön das Evangelium ist. Solange es wahrgenommen wird, sind wir am richtigen Weg“, erklärte Herwig Sturm, der sich für den Empfang und bei den Gästen bedankte. Für die Zukunft wünsche er sich, dass Ökumene und die Kirchen Orte der Freundschaft für alle Menschen sind und bleiben.

ISSN 2222-2464

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