29.04.2020

Ein erster Schritt

Michael Chalupka über den Weg zum gemeinsamen Gottesdienst

"Der Gottesdienst ist ein Gespräch zwischen Gott und den Menschen und zwischen den versammelten Menschen. Wenn nur eine Handvoll Gläubige dabei sein können, ist schmerzlich spürbar, wer aller fehlt." Foto: pixabay

Michael Chalupka über den Weg zum gemeinsamen Gottesdienst

Für Menschen, die in die Kirche gehen, gibt es einen Silberstreifen am Horizont. Mehr als zwei Monate werden es gewesen sein, wenn nach dem 15. Mai wieder in Gemeinden Gottesdienste gefeiert werden können. Die Freiheit der öffentlichen Ausübung der eigenen Religion wird ein kleines Stückchen zurückgewonnen, die Verantwortung für den Schutz der Gesundheit und des Lebens wird aber weiter gewahrt. Deshalb folgen die Kirchen den Empfehlungen der Experten, werden Abstandsregeln eingehalten und können nur sehr wenige zugleich Gottesdienst feiern.

Für die Evangelischen Kirchen, die oft wenig Platz haben, heißt das, dass Gottesdienste, wie sie die Gemeinden zu feiern gewohnt sind, weiterhin nicht möglich sein werden. Den Gottesdienst feiert nicht der Pfarrer, sondern die ganze Gemeinde ist für den Gottesdienst verantwortlich. Die ganze Gemeinde gestaltet die Feier mit all ihren Gaben, mit ihrem Gesang und ihren Gebeten. Die Pfarrerin leitet an und feiert mit.

Der Gottesdienst ist ein Gespräch zwischen Gott und den Menschen und zwischen den versammelten Menschen. Wenn nur eine Handvoll Gläubige dabei sein können, ist schmerzlich spürbar, wer aller fehlt.

Deshalb wird das Gebet der Wenigen umso stärker sein, um bald, wenn das Virus zurückgedrängt und keine Ansteckungsgefahr mehr gegeben ist, wieder gemeinsam die Freiheit zum Gottesdienst verantworten zu können.

ISSN 2222-2464

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