26.01.2005

„Diese Welt ist eine gebrochene Welt“

Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe in der Gebetswoche für die Einheit der Christen in Oberösterreich

Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe in der Gebetswoche für die Einheit der Christen in Oberösterreich

Linz (epd Ö) – „Gottes Allmacht kann man sich nicht so vorstellen, dass Gott alles Böse und Unbegreifliche im Vorhinein aus dem Lauf der Dinge ausscheidet.“ Das sagte Superintendent Mag. Hansjörg Eichmeyer bei einem Ökumenischen Gottesdienst zum Gedenken der Opfer der Tsunami-Flutkatastrophe, der im Rahmen der Gebetswoche für die Einheit der Christen am 20. Jänner in der Martin-Luther-Kirche in Linz stattfand. Der Superintendent erklärte: „Gemeinsam wissen wir Christen: Diese Welt ist eine gebrochene Welt, ist keine heile Welt. Sie bedarf nicht nur der Reparatur, sondern der Erlösung.“

Der Linzer Diözesanbischof Dr. Maximilian Eichern unterstrich bei dem Gottesdienst, es gehöre zum Wesen des christlichen Glaubens, der Welt und den Menschen in ihrer konkreten Not zugewandt zu sein. Die Österreicher hätten in den vergangenen Wochen bewiesen, wie sehr es ihnen mit der Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe ernst sei. Die Hilfe erfolge nicht nur durch Spenden, sondern auch durch Aufmerksamkeit und Interesse, durch Mitdenken und Gebet.

„Wir trauern mit den Angehörigen der Toten“, sagte der oberösterreichische Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, „Wir bitten um die Rückkehr jener, die noch vermisst werden, und danken für jeden Einzelnen, er aus dem Katastrophengebiet wieder zurückgekehrt ist.“ Pühringer dankte auch dafür, „dass es so viele Menschen gibt, die spontan in die Krisengebiete geflogen sind, um den Opfern dort Überlebenshilfe zu leisten und ihnen Hoffnung auf eine Zukunft zu geben.“

Superintendent Eichmeyer: Das gemeinsame Fundament der Kirchen ist Christus

Im Abschlussgottesdienst der Gebetswoche für die Einheit der Christen am 23. Jänner im Alten Dom in Linz erklärte Superintendent Eichmeyer zur Frage der Unterschiedlichkeit der Kirchen, die Einheit sei vorgegeben. Aber die „Bauwerke“ auf dem gemeinsamen Fundament, das Christus heißt, müssten nicht alle gleich aussehen: „Der Aufbau, die Gestalt, die Größe kann unterschiedlich sein, aber das Fundament muss gleich beschaffen sein.“ Der Superintendent betonte: „Alles, was nicht auf dem Fundament, das Christus heißt, Platz hat, ist ökumene-unverträglich, stört und hindert die Gemeinschaft der Kirchen, derer, die an Christus glauben und ihm nachfolgen wollen.“ Auch eine Kirche müsse bereit sein, alles, was nicht auf diesem Fundament Platz habe, abzulegen. „Das kann auch schmerzlich sein, aber es ist nötig“, sagte Eichmeyer.

ISSN 2222-2464

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