10.04.2019

„Die Lehre des Regenbogens“

Von Gott und der Welt – Michael Chalupka über Fridays for Future

"Der Regenbogen, wann immer wir ihn sehen, ist ein doppeltes Zeichen. Er mahnt uns, auf die Erde zu achten, und er gibt Hoffnung, dass wir die Rettung der Welt vor der drohenden Klimakatastrophe noch schaffen können." Foto:: pixabay

Von Gott und der Welt – Michael Chalupka über Fridays for Future

Jeden Freitag gehen Jugendliche auf die Straße, um für Klimagerechtigkeit zu protestieren. Um die notwendige Aufmerksamkeit zu erreichen, nennen sie ihren Protest Schulstreik und knappen ein paar Stunden vom Unterricht ab. Weil die Politik versagt, übernehmen sie Verantwortung für ihre Zukunft.

Die Erfahrung, dass Menschen durch ihr Verhalten das Leben vieler in Gefahr bringen können, spiegelt sich schon im alten Mythos der Sintflut. Dort sind es die Sünden der Menschen, die Gott erzürnen. Die Sintflut rafft alles Leben dahin. Nur Noah, die Seinen und die Tiere in der Arche überleben.

Bemerkenswert ist das Ende der Geschichte. Denn Gott verlangt den Überlebenden keinen Schwur ab, hinfort nicht mehr zu sündigen, sondern er schließt mit ihnen einen Bund: „Ich will hinfort nicht mehr die Erde verfluchen um der Menschen willen; denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“

Gott tut das, obwohl er weiß, dass die Möglichkeit des Versagens zum Menschen gehört. Gott sagt: Ich verlasse euch nicht, aber ihr selbst seid verantwortlich für das Schicksal der Erde. Zum Zeichen des Bundes schickt Gott Noah einen Regenbogen. Der Regenbogen, wann immer wir ihn sehen, ist ein doppeltes Zeichen. Er mahnt uns, auf die Erde zu achten, und er gibt Hoffnung, dass wir die Rettung der Welt vor der drohenden Klimakatastrophe noch schaffen können. Im letzten Moment.

Michael Chalupka ist evangelischer Pfarrer und Geschäftsführer der Diakonie Bildung. Kontakt: zvpunry.punyhcxn@rinat.ng

ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Chalupka | Umwelt | Klimawandel

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