03.11.2004

Diakoniezentrum Gols eröffnet

Gols (epd Ö) – Nach 19 Monaten Bauzeit wurde am Sonntag, 31. Oktober, das Diakoniezentrum Gols eröffnet. Das Haus mitten im Ortsgebiet bietet auf drei Ebenen Raum für 47 Bewohnerinnen und Bewohner.

Als einen „Ort der Geborgenheit“ bezeichnete der evangelisch-lutherische Bischof Herwig Sturm das Alten- und Pflegeheim, das bereits am 1. Juli seinen Betrieb aufgenommen hat und laut der Betreiberin „Diakonie Burgenland“ bis Ende des Jahres voll belegt sein soll. In einer Gesellschaft, die immer „sparsamer wird, wenn es um alte Menschen geht“, müssten Christen „zeichenhaft vorangehen“, betonte der Bischof in dem Festgottesdienst in der vollen Golser Kirche, an dem zahlreiche hochrangige Persönlichkeiten als Politik, Kirche und Ökumene teilnahmen, darunter Landeskirchenkurator Leopold Kunrath, Oberkirchenrat Michael Bünker, der Wiener Superintendent Hansjörg Lein, Diakoniedirektor Michael Chalupka oder der römisch-katholische Diözesanbischof Paul Iby, der gemeinsam mit Superintendent Manfred Koch die Segnung des neuen Hauses vornahm. Gekommen waren auch Landeshauptmann Hans Niessl, Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl und der Zweite Landtagspräsident Erwin Schranz.

Mensch in den Mittelpunkt stellen

Gemeinsam mit den zahlreichen Rednern dankte der Bischof der Golserin Susanne Achs, die den Baugrund gespendet hatte und so den Anstoß zur Errichtung des Diakoniezentrums gab. „Menschen schaffen Voraussetzungen, Gott aber ist der, der den Grund legt“, sagte die Golser Pfarrerin Ingrid Tschank in dem Festgottesdienst, den sie gemeinsam mit Bischof Sturm, Superintendent Koch, Pfarrerin Silvia Nittnaus, Pfarrer Sönke Frost und dem Leiter des neuen Diakoniezentrums, Christian Göltl, gestaltete.

„Den Menschen in den Mittelpunkt stellen“ sei der Kerngedanke des baulichen Konzepts, erklärte der Planer des Diakooniezentrums, Architekt Wolfgang Wieser. Das Heim soll „wie eine kleine Stadt funktionieren“. Die Qualität einer Gesellschaft hänge davon ab, wie sie mit Pflegebedürftigen umgehe, so Landeshauptmann Niessl in seinem Grußwort. Die Kirchen des Burgenlandes seien hier „wichtige Partner“, um ein Klima der Offenheit und Toleranz zu leben.

Baustein für Humanität und Solidarität

Für Landeshauptmannstellvertreter Franz Steindl ist das neue Diakoniezentrum ein „wichtiger Baustein für Humanität und Solidarität“. In Menschen zu investieren, bedeute in die eigene Zukunft zu investieren, sagte Diakonie-Direktor Michael Chalupka. Das Golser Diakoniezentrum sei ein beispielhaftes Projekt für das Zusammenwirken von privater Initiative, Kirche und öffentlicher Hand. Als „Werk der tätigen Nächstenliebe“ charakterisierte Superintendent Manfred Koch das Diakonienzentrum. Gemeinsam mit Superintendentialkurator Gerd Zetter dankte er den zahlreichen Personen, die ihre „Zeit, Kraft und zum Teil auch Gesundheit“ in das Gelingen des Projekts gesteckt hatten. Den Dank der politischen Gemeinde überbrachte der Golser Bürgermeister Matthias Achs. Die Errichtungskosten betrugen knapp 5,4 Millionen Euro und wurden vom Land Burgenland gefördert.

ISSN 2222-2464

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