30.10.2008

Diakoniepreis 2008: Integration, Theater, Kunst und Diakonie

Im Rahmen des Reformationsempfangs wurden wegweisende diakonische Projekte ausgezeichnet   Hinweis: Honorarfreie Fotos auf foto.evang.at

Im Rahmen des Reformationsempfangs wurden wegweisende diakonische Projekte ausgezeichnet   Hinweis: Honorarfreie Fotos auf foto.evang.at

Wien (epd Ö) – Der Diakoniepreis 2008 erging heuer an das Integrationsprojekt „ELONGÓ“, das Theater „A la Carte“ und an das Projekt „Kunst und Kultur für Menschen mit Behinderungen“. Einen Sonderpreis erhielt die ARGE Diakonie Niederösterreich. Verliehen wurde der Diakoniepreis im Rahmen des Empfangs zum Reformationsfest am Donnerstag, 30. Oktober, in der Wiener Akademie der Wissenschaften. Die Auszeichnungen wurden von Synodalpräsident RA Dr. Peter Krömer und dem stellvertretenden Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, Dr. Hans Schilcher, überreicht, dessen Bank den Preis seit mehreren Jahren sponsert. Jedes ausgezeichnete Projekt bekam 3000 Euro zugesprochen, der Sonderpreis war mit 1000 Euro dotiert. „Wir freuen uns, dass es Menschen gibt, die anderen helfen. Der Preis soll sie dabei unterstützen“, sagte der stellvertretende Generaldirektor. Dass die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich wie auch in den letzten Jahren die Preisgelder zur Verfügung gestellt hatte, bezeichnete Oberkirchenrätin Dr. Hannelore Reiner als „Zeichen der Solidarität und Nachhaltigkeit“.

Integration bei ELONGÓ

Ein neues Kooperationsprojekt des Diakonie Flüchtlingsdienstes und des Österreichischen Roten Kreuzes bezieht ÖsterreicherInnen bei der Integration von Flüchtlingsfamilien mit ein: „Bei ELONGÓ übernehmen Ehrenamtliche, so genannte Buddies, eine Patenschaft für einzelne Flüchtlingsfamilien, die durch das Familienverfahren nach Österreich gekommen sind“, erklärte Synodenpräsident Krömer. Die „Buddies“ helfen beispielsweise bei der Suche nach einem Schul- oder Kindergartenplatz, beim Erlernen der deutschen Sprache oder bei generellen Fragen zu Kultur und Leben in Österreich. Darüber hinaus kann ein persönlicher Kontakt entstehen, der beiden Seiten die Möglichkeit gibt, alte Vorurteile zu überwinden, eine neue Perspektive zu gewinnen und andere Kulturen kennen zu lernen.

Theater „A la Carte“

Das theaterpädagogische Projekt „A la Carte“ der evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Wels bietet Jugendlichen zwischen 11 und 15 Jahren die Möglichkeit, soziale Kompetenz, Teamfähigkeit und Kreativität in fortlaufenden Prozessen zu erlangen. In der Begründung für den Preis heißt es, „die Bühnenspielkunst eröffnet Erfahrungsräume, die soziale und kulturelle Verständigung zwischen verschiedensten Menschen fördert, und zwar spielerisch, aktiv und nicht in erster Linie kognitiv.“ Das Projekt läuft seit fünf Jahren. In dieser Zeit wurden fünf Stücke mit den Jugendlichen erarbeitet und aufgeführt. Ziel ist es, Jugendlichen verschiedenster Herkunft eine sinnvolle Freizeitgestaltung zu ermöglichen sowie Kreativität und Teamfähigkeit zu fördern.

Kunst und Kultur

Das Projekt „Kunst und Kultur für Menschen mit Behinderungen“ des Diakoniewerks Gallneukirchen biete Menschen mit Behinderungen vielfältige Möglichkeiten, ihre Kreativität zu entwickeln und zu leben, sich künstlerisch und persönlich zu entfalten und weiterzuentwickeln, heißt es in der Begründung für den Preis. „‚Kunst und Kultur‘ leistet in den Bereichen Atelier, Theater ‚Malaria‘, Musik und Tanz wertvolle Arbeit und innovative Kraft.“ Hierbei sollen Kunst und Kultur als Ausdrucks-, Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeit von Menschen mit Behinderungen ermöglicht werden. Kunst und Kultur werden auf diese Weise zu sinnstiftenden Tätigkeiten von Menschen mit Behinderungen.

Ein Sonderpreis von 1000 Euro ging an die ARGE Diakonie Niederösterreich, die die evangelischen Gemeinden der Superintendenz, den Superintendentialausschuss und die Superintendentialversammlung bei der Erfüllung ihrer diakonischen Aufgaben unterstützt. Dies geschehe vor allem durch Vernetzung, Begleitung und Schulung ehrenamtlicher MitarbeiterInnen, heißt es in der Begründung der Jury. Die ARGE Diakonie NÖ initiiert, begleitet und fördert diakonische Aktivitäten der Gemeinden, vernetzt diakonische Aktivitäten mit anderen Einrichtungen und bietet Aus- und Weiterbildung der MitarbeiterInnen an. Die ARGE Diakonie NÖ will in den Gemeinden und gegenüber der Öffentlichkeit den diakonischen Auftrag der Kirche als Bestandteil des Lebens und Wirkens der Gemeinde Christi sichtbar machen und verstärken.

ISSN 2222-2464

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