29.04.2020

Diakonie warnt vor Pandemie im globalen Süden

Hechenberger: Unterstützung durch Coronamaßnahmen stark erschwert

Trotz Ausgangsbeschränkungen und Einreiseverboten sei man bemüht, die Betroffenen vor Ort über Partnerorganisationen zu versorgen, so Nina Hechenberger. Foto: pixabay

Hechenberger: Unterstützung durch Coronamaßnahmen stark erschwert

Wien (epdÖ) –   Afrika, Zentral- und Südamerika sind erst am Beginn der Corona-Pandemie. Darauf hat die Diakonie Österreich am Dienstag, 28. April, in einer Aussendung hingewiesen. Die Diakonie Katastrophenhilfe und „Brot für die Welt“ bemühen sich gemeinsam mit lokalen Partnern vor Ort um Prävention und Akuthilfe. Immer mehr Länder würden versuchen, die Ausbreitung durch Einreiseverbote oder Ausgangssperren zu verlangsamen, was wiederum die Unterstützung der betroffenen Menschen durch ausländische Hilfsorganisation stark erschwere, informiert Nina Hechenberger, Leiterin von Diakonie Katastrophenhilfe und Brot für Welt. „Unsere lokalen Partner können aktiv sein und sicherstellen, dass die richtige Unterstützung zur rechten Zeit bei den Betroffenen ankommt.“

In vielen Regionen mit Projekten der Diakonie-Katastrophenhilfe bzw. deren Schwesterorganisation „Brot für die Welt“ stehe wegen der Pandemie das öffentliche Leben still, berichtet Hechenberger. Der Fokus liege somit auf Absicherung existenzieller Bedürfnisse und Prävention. Im Libanon etwa hielten Diakonie-Partner Hygiene- und Gesundheitsschulungen via Internet ab und führten im Auftrag des Gesundheitsministeriums Gesundheitschecks an der syrischen Grenze sowie in Krankenstationen durch. In Jordanien, wo viele im informellen Sektor tätige Menschen ihre Lebensgrundlage verloren haben, werde in Kürze ein Cash-Programm gestartet, damit Betroffene ihre existenziellen Bedürfnisse decken können.

Auch in Europa Hilfe nötig

Hilfeleistungen gebe es auch in Simbabwe, Kenia und Bolivien – aber auch in Europa: In Griechenland unterstützt die Diakonie-Katastrophenhilfe das einzige örtliche Krankenhaus auf der Insel Chios mit medizinischen Geräten. Das Spital versorgt auch die 5.500 Menschen des dortigen Flüchtlingscamps. Und in der Republik Moldau musste mit der Ausrufung des nationalen Notstands am 19. März das Tageszentrum für ältere Menschen geschlossen werden, so Hechenberger. Um die Versorgung mit Essen aufrechtzuerhalten, bekommen besonders Bedürftige seit 1. April täglich eine Mahlzeit nach Hause geliefert.

Diakonie-Katastrophenhilfe
Kennwort: Corona-Hilfe weltweit
IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333

ISSN 2222-2464

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