11.10.2022

Diakonie und Brot für die Welt: Multiple Krisen vervielfachen den weltweiten Hunger

Bundesregierung sollte Mittel für humanitäre Hilfe und Katastrophen-Vorbeugung 2023 erhöhen

Frauen und Kinder warten in Somalia darauf, Wasser zu holen. (Ismail Taxta/Diakonie Katastrophenhilfe)

Bundesregierung sollte Mittel für humanitäre Hilfe und Katastrophen-Vorbeugung 2023 erhöhen

Wien (epdÖ) – Aufgrund sich gegenseitig verstärkender multipler Krisen steigt der Bedarf an unmittelbarer Nothilfe weltweit an. Darauf weist die Diakonie gemeinsam mit Brot für die Welt aus Anlass des Tages der Katastrophenvorbeugung am 13. Oktober sowie des Welt-Ernährungstages am 16. Oktober hin. „Regionale Konflikte und Kriege, die Auswirkungen auf die ganze Welt haben, dazu die Klimakrise, die COVID-Pandemie sowie die steigende Armut betreffen die Ärmsten der Armen am meisten“, warnen die beiden evangelischen Hilfsorganisationen. Aktuell seien 300 Millionen Menschen von humanitärer Hilfe abhängig, so viele wie nie zuvor. Und noch nie hätten so viele Menschen, bald eine Milliarde, weltweit in „extremer Armut“ gelebt. „Vorbeugung und schnelle Nothilfe in Zeiten von multiplen Krisen sind beide extrem wichtig“, betont Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Nur so könnten katastrophale Klima-Auswirkungen wie zuletzt in Pakistan eingedämmt und bewältigt werden.

Mittel für Auslandshilfe erhöhen

Dass Österreich 2022 den Auslandskatastrophenfonds erhöht hat, sei angesichts des Krieges in der Ukraine und der weiter bestehenden Krisen in den Ländern des Südens besonders wichtig, heißt es in der Aussendung weiter. „Nothilfe allein wird aber nicht ausreichen. Zusätzlich zum Feuerlöschen braucht es in Krisenzeiten auch mehr Investitionen in dringend benötigte Entwicklungszusammenarbeit“, ist Moser überzeugt. „Die Bundesregierung sollte das in ihrem Budget für 2023 berücksichtigen, die höhere Dotierung des Auslandskatastrophenfonds in den kommenden Jahren beibehalten und die Mittel für bilaterale Entwicklungszusammenarbeit wesentlich erhöhen“, fordert die Diakonie-Direktorin. Es gehe darum, nachhaltige Nahrungsmittelproduktion zu fördern und Menschen dadurch weniger abhängig von Nahrungsmittel-Importen zu machen. Ebenfalls wichtig wäre es, regionale Gesundheitsversorgung zu verbessern, Menschen mit Behinderungen zu unterstützen und Frauen und Kinder zu stärken, um Krisen mit mehr Widerstandskraft entgegentreten zu können.

Dürre in Ostafrika, Fluten und Taifune in Asien

Gegenwärtig, so Diakonie und Brot für die Welt, herrsche in Ostafrika die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. Hunderttausende Ziegen und Schafe seien bereits verendet, die Ernten verdorrt. Währenddessen seien die Böden in Pakistan von der Monsun-Flut versiegelt und die Menschen müssten die Böden mühsam wieder aufbereiten, damit wieder Feldfrüchte gepflanzt und geerntet werden können. „Die Menschen stehen in beiden bereits betroffenen Regionen vor dem Nichts – sie haben jegliche Einkommensmöglichkeit verloren. In Ostafrika herrscht Hungersnot, in Pakistan droht eine solche über lange Zeit“, erklärt die Diakonie-Direktorin und ist überzeugt: „In Zeiten multipler Krisen nicht in Vorsorge und Nothilfe zu investieren ist unverantwortlich. Menschlich und ökonomisch. Denn Folgekosten von Krisen – menschliche wie finanzielle – sind immer höher.“

Diakonie Katastrophenhilfe
IBAN: AT85 2011 1287 1196 6333
Spendenkennwort: Hungersnot

Online spenden unter:
www.diakonie.at/hungersnot

ISSN 2222-2464

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