17.03.2021

Diakonie fordert Lockerungen für Heim-Bewohner*innen und Pflegekräfte

Maßnahmen an jene anpassen, die für Gesamtbevölkerung gelten

Die Heimbewohner*innen hätten sich impfen lassen „in der Erwartung, wieder mehr Kontakte haben zu können, diese Erwartung wird jetzt enttäuscht“, so Diakonie-Direktorin Moser. Foto: pixabay

Maßnahmen an jene anpassen, die für Gesamtbevölkerung gelten

Wien (epdÖ) – Ein Jahr nach Beginn des ersten Lockdowns fordert die Diakonie Lockerungen für die strengen Coronaregelungen in Alten- und Pflegeheimen. Konkret sollen die Sonderregelungen für Heimbewohner*innen jenen angeglichen werden, die für alle gelten, sagt Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser am Freitag, 12. März, via Aussendung. Für die Bewohner*innen habe mit dem Lockdownstart am 16. März 2020 ein Jahr begonnen, „das von massiven Isolationsmaßnahmen bestimmt war“. Zu ihrem besonderen Schutz seien strengere Kontakteinschränkungen erlassen worden als für den Rest der Bevölkerung. „Nun ist es dringend an der Zeit, die Maßnahmen jenen anzugleichen, die für die Gesamtbevölkerung gelten, vor allem, was den Eingriff ins Privatleben betrifft. Wir müssen bedenken: Das Pflegeheim ist das Zuhause, der Privatraum der Bewohner*innen“, so die Diakonie-Direktorin.

90 Prozent in Häusern der Diakonie geimpft

Die Zahl der Neuinfektionen in Alten- und Pflegeheimen in Österreich sei von Dezember bis Februar massiv gesunken. In den Häusern der Diakonie hätten mittlerweile rund 90 Prozent der Bewohner*innen eine Corona-Schutzimpfung bekommen. Dennoch dürften sie nur zweimal pro Woche Besuch empfangen. „Sie haben sich impfen lassen in der Erwartung, wieder mehr Kontakte haben zu können, diese Erwartung wird jetzt enttäuscht.“

Durch die Impfung in Kombination mit anderen Schutz- und Hygienemaßnahmen wie Tests und FFP2-Masken könne der Blick verstärkt auf ganzheitliche Gesundheit gerichtet werden. Der Schaden durch Isolation zeige sich immer deutlicher. Die stark eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten bedeuteten eine große psychische Belastung für Bewohner*innen und Angehörige.

Gurteltests für Pflegekräfte

Die Diakonie erwarte zudem eine Rücknahme der Sonderbelastungen für Mitarbeiter*innen. Mehrmaliges Testen pro Woche ist auf Dauer belastend und kostet Zeit, die bei anderen Tätigkeiten fehlt. Die Diakonie fordert, für in der Pflege Beschäftigte flächendeckend schonendere Testmethoden wie Gurgeltests zur Verfügung zu stellen. Geimpfte Mitarbeiter*innen sollen nur bei Symptomen getestet werden. „Das Pflegepersonal hat sich mit der Aussicht impfen lassen, dass wieder ein Arbeitsalltag mit weniger Sonderbelastungen möglich wird, auch ihre Erwartung wird jetzt enttäuscht“, so Diakonie-Direktorin Moser.

ISSN 2222-2464

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