24.04.2013

Diakonie: „Ein Viertel der Syrer ist auf der Flucht“

Lage in Nachbarländern wird zunehmend schwieriger

Die Katastrophenhilfe der Diakonie Österreich verteilt Nahrungsmittelpakete, Hygienesets, Bekleidung und Decken. Außerdem werden Kinder und werdende Mütter mit speziellen Programmen unterstützt und psychosoziale Hilfe für die Bewältigung von Traumata angeboten. (Foto: KYücel)

Lage in Nachbarländern wird zunehmend schwieriger

Wien/Damaskus (epdÖ) – Ein Viertel der vom Krieg bedrohten syrischen Bevölkerung befände sich derzeit auf der Flucht, berichtet die Diakonie Katastrophenhilfe. Täglich würden mehr als 2000 Flüchtlinge aus Syrien die Grenze nach Jordanien überqueren. Jüngste Prognosen gehen davon aus, dass sich diese Zahl bis Dezember verdreifachen könnte. Damit würde sich die Anzahl der in Jordanien lebenden Syrerinnen und Syrer auf 1,2 Millionen erhöhen.

„Für Jordanien bedeutet diese Zahl, etwa ein Fünftel der eigenen Bevölkerung zusätzlich aufnehmen zu müssen. Viele Familien auch in der Türkei haben Flüchtlinge bei sich aufgenommen und teilen das Wenige, das sie besitzen. Zusätzlich gibt es viele wild wachsende Flüchtlingslager. Für die Bevölkerung in den Aufnahmeländern ist das eine große Belastung“, betont Dagmar Lassmann, Leiterin der Diakonie Katastrophenhilfe in Österreich.

Insgesamt seien mittlerweile offiziell 1,325 Millionen Syrerinnen und Syrer mit ihren Familien in die angrenzenden Nachbarländer geflüchtet. Gut 3,6 Millionen Menschen sind innerhalb Syriens auf der Flucht. „Damit befindet sich rund ein Viertel der Bevölkerung auf der Flucht. Ein Ende des Exodus ist nicht in Sicht“, so die Experten der Diakonie Katastrophenhilfe.

Die Diakonie ist in den Nachbarländern Türkei, Jordanien, Libanon und Irak aktiv. Neben der Hilfe in den Flüchtlingslagern werde schwerpunktmäßig Familien geholfen, die keinen Platz in den überfüllten Camps bekommen. „Wir verteilen Nahrungsmittelpakete, Hygienesets, Bekleidung und Decken. Außerdem organisieren wir besondere Programme für Kinder und werdende Mütter. Auch psychosoziale Unterstützung zur Bewältigung von Traumata ermöglichen wir für jene, die am ärmsten dran sind“, erklärt Lassmann.

Der Syrienkonflikt geht in sein drittes Jahr. 70.000 Menschen – inoffizielle Statistiken zählen fast 120.000 – sind bislang bei den Kämpfen zwischen Regierungsarmee und Opposition getötet worden. Anfang April haben die Vereinten Nationen einen dringenden Aufruf veröffentlicht. Die finanziellen Mittel für die Fortführung der humanitären Hilfe für die Flüchtlinge aus Syrien gehen zur Neige. Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet dringend um Spenden.

Spendenkonto: PSK 23.13.300, BLZ 60.000, Spendenzweck: Syrien – Menschen in Not

ISSN 2222-2464

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