22.09.2020

Diakonie de La Tour bietet erstmals Pflegeausbildung mit Matura an

Diakoniewerk startet in Oberösterreich neue Volksschule am Biobauernhof

Im September ist die Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege (HLSP) in Villach gestartet. Im Bild der Gottesdienst zum Semesteranfang. Foto: Diakonie de La Tour.

Diakoniewerk startet in Oberösterreich neue Volksschule am Biobauernhof

Villach (epdÖ) – Eine Pflegeausbildung mit Matura bietet seit Beginn des Schuljahres die Höhere Lehranstalt für Sozialbetreuung und Pflege (HLSP) der Diakonie de La Tour in Villach an. Das teilte das Hilfswerk am Freitag, 18. September, in einer Presseaussendung mit. 27 Schülerinnen und Schüler aus ganz Kärnten zählt die Erste Klasse des Schulversuchs, der in den Räumlichkeiten und in Kooperation mit der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege (GuK-Schule) des Landes Kärnten den Betrieb aufgenommen hat.

Die neue Ausbildung richtet sich an Schülerinnen und Schüler nach Absolvierung der achten Schulstufe, die Interesse an einer Tätigkeit im Sozial- und Gesundheitsbereich haben. Nach der fünfjährigen Ausbildung besteht die Option eines direkten Berufseinstiegs oder einer weiterführende fachspezifischen Ausbildung für verwandte Berufe an Fachhochschulen oder Universitäten, etwa im Bereich Medizin. Gestartet wurde mit einer Klasse, zwei weitere erste Jahrgänge sind geplant, der Schulversuch wurde für sieben Jahre genehmigt. Die Ausbildung im Pflegebereich übernehmen die Lehrenden der GuK-Schule, die allgemeine Ausbildung die Bundeslehrerinnen und -lehrer der Diakonie de La Tour.

Der Rektor der Diakonie de La Tour, Hubert Stotter, sieht in dem neuen Angebot „eine attraktive Schule für alle, die sich für berufliche Tätigkeiten im Sozial- und Pflegebereich interessieren“. Mit Matura und der Ausbildung zur Pflegefachassistenz stünden nach Abschluss viele Wege offen. „Mit dieser neuen Ausbildungsform schließen wir eine Lücke, die es bislang in der Pflegeausbildung gegeben hat“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Beate Prettner anlässlich des Schulstarts. Erstmals sei es möglich, eine allgemeine Ausbildung mit Matura zu machen und zeitgleich die Schule als Pflegefachkraft abzuschließen. „Wir hoffen, dass spätestens nach der siebenjährigen Pilotphase, besser früher, diese Ausbildungsschiene in den öffentlichen Schulbereich implementiert wird. Das wäre ein wichtiger Beitrag, ja, das Herzstück einer Pflegeausbildungsoffensive, die Österreich bundesweit benötigt“, betont Landeshauptmann Peter Kaiser. Landtagsabgeordnete Waltraud Rohrer, Mitinitiatorin der Schule, sieht in dem Schulprojekt „einen wichtigen Schritt, um jungen Menschen die beruflichen Perspektiven im Sozial-, Pflege- oder auch medizinischen Bereich näher zu bringen“, da es den hohen gesellschaftlichen Wert dieser Berufe unterstreiche.

Einen Großteil der Kosten für die neue Schule tragen laut Aussendung Bund und Land Kärnten. Dadurch seien aber nicht alle Kosten gedeckt. Als privater Schulerhalter hebe die Diakonie daher einen Schulbeitrag von 170 Euro im Monat (zehnmal jährlich) ein.

20 Schülerinnen und Schüler auf Biohof in Katsdorf

Auf einem Biobauernhof im oberösterreichische Katsdorf hat das Diakoniewerk Gallneukirchen heuer seine neue „Mosaik.Schule“ gestartet. Das besondere Umfeld am Bauernhof solle eine besondere Atmosphäre des Wohlfühlens kreieren, so das Diakoniewerk in einer Aussendung. 20 Schülerinnen und Schüler besuchten den ersten Jahrgang der privaten Volksschule. „Wir im Diakoniewerk glauben daran, dass jeder Mensch mit speziellen Gaben auf die Welt kommt – und wenn das Umfeld förderlich ist, dann kann man seine Gaben voll zur Entfaltung bringen“, so Gerhard Breitenberger, Geschäftsführer des Diakoniewerks. Gerold Lehner, Evangelischer Superintendent, ergänzt: „Schulen sind Orte des Lernens. Lernen zu wollen ist tief in uns angelegt. Kinder haben Lust daran, Zusammenhänge zu erkennen, sich auszudrücken durch Sprache, zu fragen und zu forschen. Eine Schule, die diese natürliche Neugier fördert und zugleich einbettet in den christlichen Sinnzusammenhang, ist eine Bereicherung für alle!“

ISSN 2222-2464

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