02.03.2022

Das Jahr der Schöpfung als „Booster“

Schöpfungsbotschafter Johannes Tintner-Olifiers im Portrait

"Klimaschutz ist kein Extra-Thema, das als zusätzliche Agenda hinzukommt." Foto: privat

Schöpfungsbotschafter Johannes Tintner-Olifiers im Portrait

Wien (epdÖ) – Gespräche übers Wetter ermüden Johannes Tintner-Olifiers nicht. Ganz im Gegenteil. Der 41-Jährige redet gern und gezielt „übers Wetter“. Konkret spricht der Wiener Schöpfungsbotschafter oft und gern übers Klima, die Umwelt, die Schöpfung. Schon von Berufs wegen: Tintner-Olifiers ist Umweltwissenschaftler an der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU). Außerdem engagiert er sich ehrenamtlich bei den „Scientists4Future“, einem Zusammenschluss von 1.600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedenster Disziplinen in Österreich, die die Anliegen von „Fridays for Future“ unterstützen. „Als Umweltwissenschaftler sehe ich täglich anhand von handfesten Daten, wie sich die klimatischen Bedingungen verschlimmern. Ich kann nicht die Hände in den Schoß legen und später sagen: ‚Ja, ich habe gewusst, dass es eine Katastrophe geben wird, aber ich habe nichts dagegen getan.‘“

Die Kirche sei beim Thema Umweltschutz und Klimaneutralität „inhaltlich voll dabei“, meint Tintner-Olifiers, „aber im Operativen ist noch Luft nach oben“. Als Botschafter für das Jahr der Schöpfung will Tintner-Olifiers in Wien eine „Gemeindetour“ machen, um ins Gespräch mit jeder der 21 evangelischen Pfarrgemeinden A.B. zu kommen. Auch diözesane Arbeitsbereiche wie die Kirchenmusik und die Evangelische Jugend Wien möchte Tintner-Olifiers besuchen. „Denn Klimaschutz ist kein Extra-Thema, das als zusätzliche Agenda hinzukommt. Nein, Klimaschutz spielt in jedem Tun und Lassen eine Rolle. Klimaschutz ist integraler Bestandteil von allen Themen. Wir müssen anfangen, Klimaschutz mitzudenken – ganz selbstverständlich und immer.“

Das „Jahr der Schöpfung“ sieht der Umweltwissenschaftler als besonderen Impuls. „Wir wissen, dass dieses Thema Klimaschutz und Bewahrung der Schöpfung nicht mehr weggeht. Und wir wissen: Wir sind zu langsam! Meine Hoffnung ist, dass wir in der Evangelischen Kirche dieses Jahr als ‚Booster‘ verwenden, um zu stärken und zu potenzieren, was eh schon da ist: das Bewusstsein um eine Schöpfungsverantwortung im Allgemeinen, Initiativen im Konkreten.“

ISSN 2222-2464

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