26.06.2013

Dantine ruft zu Solidarität mit Flüchtlingen auf

"Wie viele Opfer können wir Europäer uns noch leisten?"

Superintendent Dantine rief in seiner Predigt am internationalen Weltflüchtlingstag zu mehr Solidarität mit Flüchtlingen auf. Foto: epd/Uschmann

„Wie viele Opfer können wir Europäer uns noch leisten?“

Innsbruck (epdÖ) – „Ich bin davon überzeugt, dass eine Gesellschaft durch Zuwanderung reicher wird, auf keinen Fall ärmer“, sagte Olivier Dantine, Superintendent von Salzburg und Tirol, in seiner Predigt am 20. Juni, dem internati-onalen Weltflüchtlingstag in der Kapuzinerkirche in Innsbruck. Zahlreiche Menschen fanden sich ein, um bei einem ökumenischen Gottesdienst der auf der Flucht verstorbenen Men-schen zu gedenken. „Die Frage ist schon lange nicht mehr nur: die Aufnahme wie vieler Flüchtlinge und Migranten kann sich Europa noch leisten? Die Frage vielmehr ist: Wie viele Opfer an den Grenzen und in den Meeren können wir Europäer uns noch leisten, um das Friedensprojekt Europäische Integration nicht völlig aufzugeben? Es ist beängstigend, was sich an den Grenzen abspielt und hat mit einem Friedensprojekt nichts mehr zu tun. Sind wir Europäer noch glaubwürdig?“, so Dantine. Ausgehend vom Beispiel des barmherzigen Samariters rief der Superintendent zu mehr Solidarität mit Flüchtlingen auf. Gleichzeitig mahnte er ein, beim Thema Zuwanderung nicht nur an Schlüsselkräfte zu denken, sondern sich auch dessen bewusst zu werden, dass andere Menschen wertvolle Gaben in die Gesellschaft einbringen können.

Der Weltflüchtlingstag begann in Innsbruck mit „Reden, Theater und Aktionen gegen die Bastion Europa“, neben dem Gottesdienst stand auch ein „Umbrella March“ auf dem Programm, eine Demonstration für Flüchtlingsschutz.
Der Welttag der Migranten und Flüchtlinge geht auf Papst Benedikt XV. (1854-1922) zurück und wurde erstmals 1914 ausgerufen. Seit 2001 wird der 20. Juni als Weltflüchtlingstag begangen. Jährlich veröffentlichen die Vereinten Nationen an diesem Tag einen Jahresbericht, um auf das Schicksal von Menschen auf der Flucht aufmerksam zu machen.

ISSN 2222-2464

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