16.05.2007

Colin Williams: Ökumene braucht neuen Schwung

Der KEK-Generalsekretär auf Arbeitsbesuch in Wien

Der KEK-Generalsekretär auf Arbeitsbesuch in Wien

Wien (epd Ö) – Vor allem in seinen Begegnungen mit jungen Menschen vermisst Colin Williams die Begeisterung für die Ökumene, wie er sie vor zehn oder fünfzehn Jahren erlebt hat. „Die Ökumene braucht neuen Schwung“, sagte der Generalsekretär der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) am Mittwochnachmittag, 9. Mai, bei einem Gespräch mit Journalisten in Wien. Und der Grund für die mangelnde Ökumene-Begeisterung? „Vielleicht sind viele enttäuscht, dass in der Ökumene nicht alles so schnell gelaufen ist, wie sie gehofft haben.“ Es müsse jedenfalls gelingen, „vor allem unter jungen Theologen die Begeisterung für die Ökumene zu wecken, sonst haben wir in den nächsten Jahren massive Probleme in der ökumenischen Arbeit“, meinte Williams, der sich im Zuge eines Arbeitsbesuchs in Wien aufhielt. Unter anderem stand ein Besuch im neuen Generalsekretariat der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) auf dem Programm.

 

Seit Ende 2005 leitet der Anglikaner das Generalsekretariat der KEK. Maßgeblich ist Williams in die Vorbereitungen für die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung (3EÖV) eingebunden. Diese liefen gut, betont er in Wien, auch bei den infrastrukturellen Herausforderungen ist Williams zuversichtlich: Immerhin, so der Generalsekretär, werden im Herbst im rumänischen Sibiu/Hermannstadt über 2.100 Delegierte aus allen Kirchen Europas erwartet. Genügend Betten seien vorhanden, auch das große Zelt sei in Sibiu bereits aufgestellt worden. Die 3EÖV verstehe sich eindeutig als „Delegiertenversammlung“, nicht als Treffen von Kirchenleitungen. Am Ende der Versammlung müsse eine Botschaft stehen, „die nicht nur schöne Worte, sondern auch Herausforderungen für die Christen in Europa enthält“. Dabei sollen Themen wie Globalisierung und Bewahrung der Schöpfung angesprochen werden. Die große Versammlung in Rumänien wolle auch unterstreichen, dass „Europa mehr ist als ein Wirtschaftsraum“. Am Anfang des 21. Jahrhunderts müsse Europa „Klarheit gewinnen über seine gemeinsamen Werte“. Dazu wolle Sibiu einen Beitrag leisten.

 

Angesichts des Papstbesuchs in Mariazell, der gleichzeitig zur 3EÖV stattfindet, appellierte Williams an die österreichischen Medien, die Ökumene in Sibiu „nicht zu vergessen“.

ISSN 2222-2464

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