01.08.2015

Chalupka: Positive Zeichen in der Flüchtlingspolitik

Kasernen und Bundesgebäude öffnen

Große Hilfsbereitschaft bemerkt Michael Chalupka in der Bevölkerung, so der Diakonie-Direktor in der ZIB 2 am Freitagabend (Screenshot: epdÖ)

Kasernen und Bundesgebäude öffnen

Wien (epdÖ) – „Deutlich positive Zeichen“ sieht Diakonie-Direktor Michael Chalupka nach dem Regierungsgipfel am Freitag, 31. Juli, zum Thema Flüchtlinge. Das erklärte Chalupka am Freitagabend in einem Studiogespräch mit ORF-Moderator Rainer Hazivar in der ZIB 2. „Besonders wichtig ist, dass die Finanzierung für die Betreuung von minderjährigen Flüchtlingen so gestaltet wird, dass jetzt Quartiere geöffnet werden können“, und das sei auf jeden Fall „ein Anfang“. Chalupka, der am Freitag mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer zusammengetroffen ist, ortet, „dass nun von der Regierung abwärts alle helfen wollen“, das sei „deutlich gezeigt worden und bis jetzt so nicht spürbar gewesen“. Positiv bewertet Chalupka auch, dass die Bundesländer jetzt „wirklich viel“ machen, so werden in Oberösterreich etwa Wohncontainer errichtet, die Platz für 600 Flüchtlinge bieten.

Auf die Frage, was er als Innenminister tun würde, antwortete der Diakonie-Direktor: „Ich würde mehr Wohncontainer bauen und privaten Wohnraum beschaffen. So kann auch die große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung genutzt werden. Und ich würde Kasernen und andere Bundesgebäude öffnen. Die Gebäude sind ja da, hier ist man einfach noch zu zögerlich.“ Chalupka wies besonders darauf hin, dass ein „ganz wichtiger Schritt“ war, den Tagsatz für die minderjährigen Flüchtlinge zu erhöhen: „Ich bin optimistisch, dass wir diese Jugendlichen in den nächsten ein bis zwei Monaten unterbringen können, weil es jetzt einfach finanziell möglich ist.“ Die Hilfsorganisationen würden zwar schon jetzt sehr viele Mittel aus Spenden aufwenden, „aber auch Spenden haben einmal ein Ende“.

Neue Entwicklung bei „Hasspostings“

Auf die zunehmende Zahl an sogenannten Hasspostings im Internet angesprochen, sieht Chalupka eine „neue Entwicklung: Es bleibt fast kein Hassposting ohne Widerspruch. Es gibt immer jemanden, der dagegenhält und sagt: ‚Nein, so ist es nicht.'“ Auch sei deutlich zu bemerken, dass sehr viel mehr Menschen bei der Diakonie anrufen und helfen wollen. Laut Chalupka herrsche in der Bevölkerung eine große Hilfsbereitschaft.

ISSN 2222-2464

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