22.08.2001

Chalupka: „Griff in die Taschen der Spender“

Neuer Zeitungstarif wird soziale Einrichtungen massiv beeinträchtigen

Neuer Zeitungstarif wird soziale Einrichtungen massiv beeinträchtigen

Wien, 22. August 2001 (epd Ö) „Der Wegfall der Subventionen zum Postzeitungstarif kommt einem Griff in die Taschen der Spender gleich“, dies sagte der Direktor der Evangelischen DIAKONIE, Pfarrer Mag. Michael Chalupka am Mittwoch gegenüber epd Ö.

Die Post will ab kommendem Januar die Tarife für den Postzeitungsversand stufenweise bis zum Jahr 2004 um bis zu 300 Prozent erhöhen, weil mit Jahreswechsel der Tarif für den Zeitungsversand nicht mehr durch öffentliche Subventionen gestützt wird.

Gespräche am vergangenen Dienstag im Verkehrsministerium hatten keine weiteren Ergeb-nisse zur Preisgestaltung des Zeitungstarifs gebracht.

Spender werden bestraft

Ein Land wie Österreich, das Stolz ist auf seine Spender, bestrafe diese jetzt durch den Wegfall der Subventionen beim Zeitungstarif, so Chalupka. „Die DIAKONIE ist verpflichtet, in einem Jahresbericht den Spenderinnen und Spendern nachzuweisen, was mit ihrem Geld geschehen ist. Ich befürchte, dass bei einem Wegfall der Subventionen diese Informationen erheblich teuerer als jetzt verschickt werden müssen.“ Dies betreffe nicht nur die DIAKONIE, sondern alle spendensammelnden Organisationen, die das Spendengütesiegel in Österreich tragen.

Chalupka befürchtet auch bei den Entwicklungspolitischen Organisationen „massive Einbrüche“, da diese ihre Informationen ab Januar erheblich teurer versenden müssen. Ebenso gefährdet sieht der Leiter der DIAKONIE Österreich viele Medien, die ein „kritisches Bewusstsein fördern“.

Vereinszeitungen bedroht

„Wenn die geplante Erhöhung des Post-Zeitungstarifes ab Jänner 2002 Realität wird und die Bundesregierung keine Mittel zur Abfederung zur Verfügung stellt, dann bedeutet das das Aus für Vereinszeitungen“, warnte der Präsident der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR), Klaus Voget, vergangene Woche in einer Aussendung. Proteste kommen auch seitens der IÖGV (Interessenvertretung österreichischer gemeinnütziger Vereine) und der Caritas.

Wurden im Jahr 1999 noch 900 Millionen Schilling an öffentlicher Förderung für den Versand von Zeitungen an die Post überwiesen, waren es 2001 nur noch 200 Millionen. Im Jahr 2002 wird diese Förderung nun gänzlich eingestellt.

ISSN 2222-2464

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