29.08.2021

Chalupka: „Es ist nicht unser Anrecht, die dicksten Brotscheiben zu genießen“

TV-Gottesdienst mit „Brot für die Welt“ aus Oberwart

"Gott rationiert nicht. Gott schenkt reichlich”, betonte Chalupka. Foto: epd/Uschmann

TV-Gottesdienst mit „Brot für die Welt“ aus Oberwart

Oberwart (epdÖ) – An die ungleiche Verteilung von Lebensmitteln und Ressourcen weltweit hat der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka am Sonntag, 29. August, in einem Fernsehgottesdienst unter der Überschrift „Unser tägliches Brot gib uns heute – Brot für die Welt“ erinnert. Zugleich rief er in dem gemeinsam mit der evangelischen Hilfsorganisation „Brot für die Welt“ gestalteten Gottesdienst aus dem burgenländischen Oberwart zum Teilen des von Gott Geschenkten und zur Dankbarkeit angesichts der Gaben auf: „Gottes gute Schöpfung hält Gaben für alle bereit. Auch heute würde die landwirtschaftliche Produktion ausreichen, um alle Menschen auf der Erde zu ernähren. Gott rationiert nicht. Gott schenkt reichlich“, so Chalupka, selbst Schirmherr von Brot für die Welt, in seiner Predigt. „Es ist nicht unser selbstverständliches Anrecht, die dicksten Brotscheiben zu genießen. Vielmehr sollen wir unser täglich Brot mit Danksagung empfangen.“

„Tragen wir etwas bei zur Heilung der Welt“

Dankbar zu sein heiße zu erkennen, „dass wir nicht alles unserer eigenen Leistung verdanken“. Die Dankbarkeit stelle zudem in die Verantwortung, „das uns geschenkte Brot mit denen zu teilen, die es notwendiger haben als wir“. Dem Teilen habe sich auch Brot für die Welt verschrieben, das nach dem Zweiten Weltkrieg als Antwort auf die ausländischen Hilfsleistungen ins Leben gerufen worden sei: „Mit der Gründung von Brot für die Welt wollten die evangelischen Kirchen in Deutschland und Österreich der Welt zurückgeben, was man selbst als Hilfe durch Care-Pakete und in anderer Weise erhalten hatte. Brot für die Welt ist aus Dankbarkeit geboren worden.“

Zum Abschluss seiner Predigt richtete Chalupka den Blick noch einmal in die Gegenwart. Mit Blick auf die Lage der Menschen in Afghanistan sagte er: „In diesen Tagen und Wochen liegt die Welt im Argen, die Schöpfung seufzt. Das Brot des Lebens für diese Welt kann heilen, denn es ist Brot von Gott geschenkt. Für die Welt. Damit wir es weiterschenken. Tragen wir etwas bei zur Heilung der Welt.“

Simbabwe: Gemeinschaftsgärten für 300 Familien

Carina Scheibreithner, Bildungsreferentin bei Brot für die Welt, präsentierte im Rahmen des Gottesdienstes ein Projekt der Organisation in Simbabwe. In dem südafrikanischen Land stünden Landwirte durch Dürre und Wirbelstürme vor großen Herausforderungen. Die Preise für Grundnahrungsmittel seien im Steigen, in manchen Regionen sei fast die Hälfte der Menschen von Hunger betroffen. Mit Hilfe von Brot für die Welt seien Gemeinschaftsgärten entstanden, in denen 300 Menschen mit Behinderungen und deren Familien für sich sorgen können. Dort werde nachhaltiger Gartenbau betrieben, um eine gute Ernte sicherzustellen: „Ein Schritt, den wir gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung gegen Hunger und für eine bessere und gerechte Zukunft für Alle gegangen sind“, so Scheibreithner.

Liturgisch gestalteten den Gottesdienst neben Chalupka und Scheibreithner Herwig Wallner, Kurator und Lektor in Oberwart, und Regina Pongracz, Kurator-Stellvertreterin der Gemeinde. Für die Musik sorgten Daniel Csefalvay (Orgel), das Quartett „Quartart“ mit Barbara Brunner (Klarinette), Verena Plank (Klarinette), Alex Pongracz (Bassetthorn) und Andreas Zinggl (Bassklarinette), sowie Anja Pfänder (Gesang).

Brot für die Welt bittet um Spenden für das Gartenprojekt in Simbabwe: www.brot-fuer-die-welt.at

Den TV-Gottesdienst können Sie hier nachsehen: www.religion.orf.at

ISSN 2222-2464

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