21.05.2014

Buntes Programm bei „Lange Nacht der Kirchen“

In den Bundesländern laden Kirchen zum Besuch ein

Bereits zum siebenten Mal findet die "Lange Nacht der Kirchen" in den Bundesländern statt. Mit dabei ist auch heuer wieder die evangelische Christuskirche in Innsbruck. (Foto: epdÖ/M.Uschmann)

In den Bundesländern laden Kirchen zum Besuch ein

St. Pölten/Linz/Graz/Innsbruck/Eisenstadt/Klagenfurt (epdÖ) – Schon längst findet sie nicht mehr nur in Wien statt. Die Rede ist von der „Langen Nacht der Kirchen“. Auch in diesem Jahr öffnen zahlreiche Pfarrgemeinden ihre Tore und laden am 23. Mai mit interessanten Programmen zum Verweilen und Kennenlernen ein. Im Vorfeld der ökumenischen Großveranstaltungen wurde in den Bundesländern zur Teilnahme eingeladen und über die Bedeutung der „Langen Nacht“ für die christlichen Kirchen gesprochen.

Niederösterreichs Superintendent Paul Weiland bezeichnete die „Lange Nacht der Kirchen“ bei einer Pressekonferenz in Maria Taferl als „Erfolgsgeschichte“. „Sie ist ein Zeichen dafür, dass Kirchen offen, einladend und ökumenisch sind“, so Weiland. Kirchen seien ein Teil der Gesellschaft und leisteten auch Beiträge für die Gesellschaft. „Menschen haben ein sehr starkes religiöses Bedürfnis“, meinte der Superintendent. Kirche solle dazu beitragen, das religiöse Grundbedürfnis der Menschen zu erfüllen. In Bezug auf das heurige Thema, das „Scheiden von Tag und Nacht“, erklärte Weiland: „So wie ’nur Tag‘ und ’nur Nacht‘ ein Verlust wäre, so ist auch die Abwechslung von Alltag und Sonne ein wesentliches Kriterium eines qualitätsvollen Lebens.“ Kirche solle auf dem Lebensweg eines Menschen Begleiter sein und auf das Bedürfnis der Einzelnen eingehen. In Niederösterreich bieten insgesamt 105 Kirchen und kirchliche Einrichtungen 450 Einzelveranstaltungen an.

Für Gerold Lehner, Superintendent der Evangelischen Kirche A.B. in Oberösterreich, ist die ökumenische Großveranstaltung ein „Highlight, das innerhalb einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft zeigt, welches Netz sich durch die Kirchen in dieser Stadt spannt“. Die „Lange Nacht“ sei aber auch ein Fixpunkt der Ökumene. „Es ist wunderbar, dass hier die Vielfalt der Kirchen als Reichtum begriffen wird und nicht als Konkurrenz oder Bedrohung“, so Lehner. Über 100 Kapellen und kirchliche Einrichtungen halten in Oberösterreich die Türen offen und locken mit mehr als 500 Aktionen.

Ein Highlight in Graz ist heuer eine Oldtimer-Straßenbahn, die auf der Linie 3 in Graz von Kirche zu Kirche fährt und zum Diskurs einlädt. Hochrangige Kirchenvertreter, darunter Superintendent Hermann Miklas, Stadtpfarrpropst Leibnitz, Generalvikar Heinrich Schnuderl und Bürgermeister Siegfried Nagl, werden dabei den Mitfahrenden im Gespräch begegnen. „Kirche ist unterwegs und soll unterwegs sein. Die Grundfrage dabei: Wohin geht die Reise?“, sagte Miklas. Die Straßenbahn sei auch immer ein Symbol für die Ökumene: „Würden die Kirchen an den zwei entgegengesetzten Fahrständen losfahren, würde sich nichts bewegen. Es geht nur ökumenisch, das heißt in die gleiche Richtung, etwas weiter.“

Der Superintendent der Evangelischen Kirche in Salzburg und Tirol, Olivier Dantine, sieht in der „Langen Nacht“ die Chance, mit einem niederschwelligen Angebot die Menschen zu erreichen. Die Kirchen zeigten sich dabei „offen gegenüber anderen Formen der Spiritualität und Kultur“, so Dantine in Innsbruck. Über 100 Kirchen halten auch in Tirol und Südtirol die Türen offen und locken mit rund 300 Aktionen, in der Steiermark beteiligen sich 101 Kirchen, Kapellen und kirchliche Einrichtungen mit 500 Veranstaltungsangeboten.

Bischof Ägidius Zsifkovics und der burgenländische evangelische Superintendent Manfred Koch unterstrichen bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt den ökumenischen und grenzüberschreitenden Charakter der „Langen Nacht“. „Viele unserer Angebote sind diözesan- und grenzüberschreitend.“ So gebe es beispielsweise gemeinsame Aktionen mit steirischen Pfarren oder auch Kooperationen mit Pfarren im ungarischen Sopron. „25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist es an der Zeit, dass diese Grenze auch in den Köpfen der Menschen endgültig fällt“, betonte Superintendent Koch. 44 Kirchen beteiligen sich im Burgenland an der Aktion.

„Ich freue mich wieder auf die ‚Lange Nacht der Kirchen‘, weil in dieser Nacht ganz besondere Lichter aufleuchten: Liturgische Feiern, Gebete, Lieder, Vorträge, die unseren Glauben stärken, unseren Verstand erleuchten und unsere Empfindsamkeit verfeinern möchten, damit wir keine Schatten werfen auf andere, sondern im Schatten anderer das Licht der Liebe zum Leuchten bringen können“, betont der Kärntner Superintendent Manfred Sauer in seinem Grußwort zur ökumenischen Aktion. In 90 Kirchen und kirchlichen Einrichtungen finden in dieser besonderen Nacht mehrere hundert Programmpunkte statt.

ISSN 2222-2464

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