23.12.2009

Bünker: Weihnachten bedeutet, die Gesellschaft aus der Perspektive derer sehen, die am Rand stehen

"Weihnachten weist darauf hin, wie Gott Mensch werden will: in einem armen Flüchtlingskind", sagt der evangelisch-lutherische Bischof.

„Weihnachten weist darauf hin, wie Gott Mensch werden will: in einem armen Flüchtlingskind“, sagt der evangelisch-lutherische Bischof.

Wien (epdÖ) „Das Weihnachtsfest ist ein besonderes Geschenk, das wir erhalten und weitergeben können. Trotz aller Überlagerung durch Kommerz und leere Traditionen hat es seinen Zauber nach wie vor nicht verloren“, betont der lutherische Bischof Michael Bünker in einer kurzen Ansprache am 24. Dezember auf Radio Arabella. Bünker: „Menschen gehen gern in die Kirche zu Weihnachten, sie singen die vertrauten Lieder, sie stimmen sich ein auf das Wunder der Menschwerdung Gottes in der Geburt Jesu Christi.“

Weihnachten bedeute in mehrerer Hinsicht etwas ganz Besonderes, so der Bischof.“Es ist zunächst einmal ein Kind, in dem Gott Mensch wird, und das lehrt uns den Wert des Kindes“. Es sei ein Kind aus armen Verhältnissen, „und das ruft uns dazu auf, dass wir Armut wahrnehmen und sehen und den Menschen, die in Armut geraten sind, wirkungsvoll helfen. Und es ist drittens ein Kind, das schon bald nach seiner Geburt einer unbegreiflichen Gewalt ausgesetzt ist und vor dieser Gewalt flüchten muss. Es ist ein Flüchtlingskind.“ Daraus sei zu lernen, betonte Bünker, „dass wir den Migrantinnen und Migranten, den Menschen, die bei uns Schutz und Asyl suchen, mit Offenheit begegnen, mit Menschlichkeit und Gerechtigkeit.“

So weise Weihnachten die Menschen darauf hin, wie Gott Mensch werden will: in einem armen Flüchtlingskind. Und damit zeige Weihnachten, wie die Menschen die Gesellschaft und das Miteinander sehen sollen, „nämlich aus der Perspektive derer, die am Rand stehen, die zu wenig haben, um ihr Leben in einer angemessenen Weise gestalten zu können.“ Dass Gott sich an ihre Seite stelle sei das, was allen zu Weihnachten aufgegeben sei: „eine besondere Gabe, ein Geschenk, eine Gnade.“

ISSN 2222-2464

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