Bischof Sturm: Integration ist Überlebensfrage
Kirche muss sich grundsätzlich für Unterdrückte einsetzen – Kritik an Vollzug des Fremden- und Asylrechts
Kirche muss sich grundsätzlich für Unterdrückte einsetzen – Kritik an Vollzug des Fremden- und Asylrechts
Wien (epd Ö) – Gemeinsam „ein Zeugnis des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe“ zu geben, dazu hat der lutherische Bischof Mag. Herwig Sturm die drei abrahamitischen Religionen Christentum, Judentum und Islam aufgerufen. In einer Pressekonferenz am 24. Mai in Wien, in der sich die neu gewählten Mitglieder der evangelisch-lutherischen Kirchenleitung der Öffentlichkeit vorstellten, erklärte der Bischof, die Integration fremder Kulturen, Religionen und Sprachen sei für Europa eine „Überlebensfrage“. Entscheidend dabei sei die persönliche Begegnung zwischen Menschen, „alles andere ist Theorie“. Im Verhältnis der Religionen untereinander gelte: „Gott will den Frieden.“ Im Vordergrund stehe die Bewahrung der Schöpfung.
Dass die Globalisierung das „umfassendste kulturelle und politische Problem unserer Welt“ sei, betonte der neue juristische Oberkirchenrat Hon.-Prof. Dr. Raoul Kneucker. Kirche habe dabei die Aufgabe, grundsätzlich für die Unterdrückten Partei zu ergreifen.
Synodenpräsident Krömer für Verbesserungen im Vollzug des Fremdenrechts
Die Evangelische Kirche nimmt „das biblische Wort, dass Gott den Fremden liebt, sehr ernst“, erklärte der Präsident der Synode A.B. und der Generalsynode, RA Dr. Peter Krömer, vor den Journalisten. Vieles im Bereich des österreichischen Fremden- und Asylrechts sei ein Problem des Vollzugs. So trete die Evangelische Kirche bei den österreichischen Behörden dafür ein, im Rahmen des Vollzugs Familien und Ehepaare nicht zu trennen und die Schubhaft im Sinne der Menschenrechte zu vollziehen. Anzuerkennen sei die personelle Aufstockung des Bundesasylamtes und des Bundesasylsenats, die Frage sachgerechter Dolmetscherleistungen bei Verhandlungen sei hingegen noch ungelöst.
ISSN 2222-2464