04.06.2007

Bischof Sturm: Dankbar für „großartige Dinge in unserer Kirche“

Bischof Sturm vor der Synode

Eisenstadt (epd Ö) „Ich war dabei, ich hab´s nicht selbst gemacht, ich habe mitgemacht so gut ich konnte.“ Mit diesen Worten leitete Bischof Mag. Herwig Sturm in seinem Bericht über seine 12jährige Amtszeit als Bischof der Evangelischen Kirche A.B. ein, den er am 2. Juni vor der in Eisenstadt tagenden Synode A.B. gab. Sturm, der mit Ende des Jahres in den Ruhestand tritt, zeigte sich „wirklich dankbar dafür, was für großartige Dinge unserer Kirche immer wieder geschenkt werden und gelingen“. So sei die Evangelische Kirche in Österreich in der Ökumene nie so stark vertreten gewesen wie derzeit, „in Rundfunk und Fernsehen kommen wir weit über unser zahlenmäßiges Gewicht hinaus vor“.

In seinem Bericht, der von den Mitgliedern der Synode mit großem Beifall aufgenommen wurde, sprach der Bischof von den zahlreichen Änderungen im Bereich der geistlichen AmtsträgerInnen, die während seiner Amtszeit durchgeführt wurden, vom Einkauf in das ASVG bis zum Ausbau und zur Vertiefung der Ausbildung von VikarInnen, ReligionslehrerInnen und GemeindepädagogInnen. Sturm sagte auch: „Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen stehen bei uns ganz hoch im Kurs, denn ohne sie könnten wir unsere kirchliche Arbeit nicht leisten.“ Gleichzeitig bemerkte der Bischof: „Ich erkenne hier ein Gefühl, dass Ehrenamtliche ihre Mitarbeit lieber mit dem lieben Gott absprechen als in Form eines schriftlichen Vertrags mit der Gemeinde.“ Das sei im Blick auf viele mit diesen Ämtern verbundene Verpflichtungen bis hin zu Haftungsfragen ein Problem.

Weiter erklärte Sturm: „Eine wichtige Aufgabe unserer Volkskirche in der Diaspora ist die Beteiligung der Gemeindeglieder am Leben der Kirche.“ Von der Gruppe Regionalisierung bei Offen Evangelisch verspreche er sich „präzisere und abwechslungsreichere Möglichkeiten zur Beteiligung am kirchlichen Leben“.

Nach wie vor eine große Herausforderung, so Sturm, sei die missionarische Orientierung der Kirche. „Wir müssen nicht verzweifeln, wenn wir schrumpfen, sondern wir müssen schauen, wo etwas wirklich wächst.“ Sturm nannte auch hier viele „positive Signale wie die Lange Nacht der Kirchen, die Veranstaltung „Pfingsten der KünstlerInnen“ sowie die Notfall- und Polizeiseelsorge. „Ich will allerdings nicht verschweigen, dass wir uns in vielen Bereichen an den Grenzen unserer Kraft und der finanziellen Möglichkeiten bewegen“, sagte der Bischof. So könne es unter Umständen unumgänglich werden, „dass wir entweder Arbeitsfelder aufgeben oder neue Ressourcen, Mitarbeiter wie Geldquellen, erschließen.“ Kritisch merkte Sturm in seinem Rückblick an, „dass wir mit Überzeugung sagen, Kirche ist diakonisch, dass wir aber für ein Diakonenamt kein Geld haben und darum auch keine Struktur einrichten“.

 

ISSN 2222-2464

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