17.09.2020

Bischof Chalupka und GEKE-Generalsekretär Fischer bei Bundesminister Schallenberg

Religionsgemeinschaften in Konflikten wichtiger Faktor der Versöhnung

Mit Außenminister Alexander Schallenberg (l.) tauschten sich Bischof Michael Chalupka (r.) und GEKE-Generalsekretär Mario Fischer (nicht im Bild) auch über die Rolle der Evangelischen Kirche im europäischen Kontext aus. Foto: BMEIA/Michael Gruber

Religionsgemeinschaften in Konflikten wichtiger Faktor der Versöhnung

Wien (epdÖ) – Zu einem Arbeitsbesuch sind der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka und der Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), Mario Fischer, mit Außenminister Alexander Schallenberg zusammengetroffen. Bei dem Gespräch am Mittwoch, 16. September, im Außenministerium hätten beide Seiten Einigkeit darüber zum Ausdruck gebracht, dass „Religionsgemeinschaften und religiöse Überzeugungen in verschiedenen geopolitischen Konflikten als wichtiger Faktor der Versöhnung in den Blick genommen werden sollten“, wie Chalupka und Fischer gegenüber dem Evangelischen Pressedienst sagten. Zweck des Besuches sei es gewesen, die GEKE als europäische evangelische Organisation mit Sitz in Wien sowie die Evangelische Kirche in Österreich in ihrer internationalen Vernetzung zu präsentieren.

Moria: „Unterschiedliche Positionen zur Wahrnehmung der Situation“

Angesichts der aktuellen Lage im Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos habe die Rolle Österreichs in einer gemeinsamen europäischen Migrations- und Asylpolitik einen weiteren Themenschwerpunkt gebildet. Dabei seien „unterschiedliche Positionen zur Wahrnehmung der Situation zwischen Kirchenvertretern und Regierung“ offenkundig geworden. Bischof Chalupka plädierte für die Notwendigkeit von legalen humanitären Zugängen nach Europa und forderte von der österreichischen Regierung eine Resettlement-Politik ein, „die sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert“. „Es ist wichtig, dass die evangelischen Kirchen in Europa bei ihren nationalen Regierungen immer wieder die gerechte Verteilung von Flüchtlingen in Europa und sichere legale Zugänge in die EU einfordern“, so GEKE-Generalsekretär Fischer nach dem Gespräch.

Der seit 1973 bestehenden Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) gehören rund 100 lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus über 30 Ländern Europas und Südamerikas an. Seit 2006 ist der Hauptsitz der Gemeinschaft in Wien. Von 2006 bis 2018 war der frühere evangelisch-lutherische Bischof Bünker ihr Generalsekretär.

ISSN 2222-2464

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