11.12.2020

Bischof Chalupka für Aufnahme von Kindern aus Lager Kara Tepe

„Hilfe vor Ort“ nicht angekommen – „Wer ein Kind rettet, rettet die ganze Welt“

„Das, was uns gesagt wurde, war falsch. Vor Ort wird nicht geholfen. Die Menschen leben im Elend.“ Foto: pixabay

„Hilfe vor Ort“ nicht angekommen – „Wer ein Kind rettet, rettet die ganze Welt“

Wien/Lesbos (epdÖ) – Für die Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen und besonders vulnerablen Familien aus dem griechischen Flüchtlingscamp Kara Tepe hat sich der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka ausgesprochen. Die Berichte aus dem provisorischen Lager auf Lesbos, das nach dem Brand des Camps Moria im September eingerichtet worden war, hätten gezeigt, dass die auch von der österreichischen Bundesregierung versprochene Hilfe vor Ort nicht angekommen sei: „Das, was uns gesagt wurde, war falsch. Vor Ort wird nicht geholfen. Die Menschen leben im Elend. Und die Länder, die Kinder und Jugendliche aufgenommen haben, haben keine ‚Pull-Effekte‘ ausgelöst“, verweist Chalupka gegenüber dem Evangelischen Pressedienst etwa auf die Beispiele Deutschlands und Frankreichs. Jetzt gelte es, aus Fehlern zu lernen. „Das gilt auch für unsere Regierung, gerade vor Weihnachten. Wer ein Kind rettet, rettet die ganze Welt. Es ist Zeit!“, betont Chalupka, der die Initiative „Courage – Mut zur Menschlichkeit“ unterstützt.

In den vergangenen Tagen hatten Medien und Aktivisten wie der Diakonie-Asyl-Experte Christoph Riedl von der Lage der Flüchtlinge auf Lesbos berichtet. „Das Lager wurde nur als Übergangslösung nach dem Brand eingerichtet. Entsprechend ungeeignet sind die Zelte, in denen die Menschen hier leben müssen. Sie können Wind und Wetter in den Wintermonaten nicht ausreichend standhalten“, hatte Riedl nach einem Lokalaugenschein gesagt und die Evakuierung des Lagers gefordert.

ISSN 2222-2464

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