08.04.2022

Bischof Chalupka: „Es wird Zeit, auf die Stimmen der Enkelgeneration zu hören“

In Linz sprach der Bischof mit Schülerinnen und Schülern über Klimaschutz und Klimagerechtigkeit

Bischof Michael Chalupka lässt sich von Schülerinnen und Schülern des evangelischen Reformpädagogischen Oberstufenrealgymnasisum (ROSE) in Linz zum Klimaschutz beraten. Das Gespräch moderierte die Obfrau des Trägervereins, Superintendentialkuratorin Renate Bauinger (li.). Foto: epd/T. Dasek

In Linz sprach der Bischof mit Schülerinnen und Schülern über Klimaschutz und Klimagerechtigkeit


Linz (epdÖ) – „Es wird Zeit, auf die Stimmen der Enkelgeneration zu hören“, sagt der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel. Am Freitag, 8. April, besuchte der Bischof das Reformpädagogische Evangelische Oberstufenrealgymnasium in Linz (ROSE), um mit Schülerinnen und Schülern zu Klimaschutz und Klimagerechtigkeit ins Gespräch zu kommen. „Es ist wichtig, dass die, die den Großteil ihres Lebens noch vor sich haben, in diesem Prozess eine Stimme bekommen, ihre Ängste, Sorgen und Nöte gehört werden“, so der Bischof beim Gespräch in der „ROSE“, dem Auftakt zu einer Reihe von Besuchen in evangelischen Schulen im „Jahr der Schöpfung“, das die Evangelischen Kirchen 2022 begehen. In diesem „Zukunfts- und Aktivjahr“ gehe es vor allem auch um Bewusstseinsbildung zum Umstieg auf klimaneutrale Lebensformen, berichtete der Bischof. Bei den Gesprächen mit Schülerinnen und Schülern in ganz Österreich will Chalupka „Ideen sammeln, was die Kirche zum Klimaschutz beitragen kann, aber auch Forderungen an die Politik hören und mitnehmen“.

Es brauche Vorbilder wie Greta Thunberg, die den Impuls geben etwas zu ändern, meinte eine Schülerin. Ob die Kirche das Klimaschutz-Thema nutze, um verstärkt Jugendliche anzusprechen? Es brauche immer „Glaubwürdigkeit und sinnvolle Aktionen, einen Raum für Aktivitäten und das nötige Bewusstsein“, sagte der Bischof. Nachhaltigkeit müsse auch soziale Aspekte mit einschließen, „hier geht es nicht nur um materielle Ressourcen, sondern auch um Inklusion, die die Beteiligung aller ermöglicht“.

Nachhaltigkeit schade nicht, so der Tenor bei dem Gespräch in Linz, auch wenn oft Zukunftsängste mitschwingen. Letztlich brauche es positive Bilder für eine nachhaltige Zukunft, die nicht vom negativen Bild des Verzichts auf etwas geprägt seien. Und Verzicht sei immer wieder auch eine Frage der Einstellung. Den Umstieg auf das E-Auto als Dienstwagen habe er, so der Bischof, jedenfalls nicht als Verzicht erlebt, eher brauche es „Umlernen, Umdenken, Umplanen“. Die ältere Generation könne hier auch viel von der jüngeren lernen, zeigte sich Chalupka überzeugt.

Das „Jahr der Schöpfung“ richte in der Evangelischen Kirche verstärkt den Fokus auf die Themen Klimaschutz und Klimagerechtigkeit, erklärte der Bischof. Auf dem Weg zum Globalziel der Klimaneutralität, die die Evangelische Kirche 2040 erreichen will, brauche es breite Maßnahmen ebenso wie Bewusstseinsbildung. Zu den Etappenzielen bis zur Klimaneutralität zählen etwa das Ersetzen alter Heizölkessel in Pfarrgemeinden durch klimafreundliche Alternativen ebenso wie Veränderungen in den Bereichen der Mobilität und der Beschaffung.

Informationen über die aktuelle Klimaschutzarbeit der Evangelischen Kirche finden Sie auf: evang.at/umwelt-und-klimaschutz

Mehr zum Jahr der Schöpfung: evang.at/schoepfung2022

ISSN 2222-2464

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