01.01.2011

Bischof Bünker würdigt Ehrenamtliche

Neujahrsansprache: "In einer Welt voll käuflicher Dinge machen die Menschen den Unterschied"

Neujahrsansprache: „In einer Welt voll käuflicher Dinge machen die Menschen den Unterschied“

Wien (epd Ö) – Ganz im Zeichen des Ehrenamtes stand das „Wort zum Neuen Jahr“ des lutherischen Bischofs Michael Bünker, das am 1. Jänner in ORF 2 gesendet wurde. „2011 ist in Europa zum ‚Jahr der Freiwilligenarbeit‘ erklärt worden“, so der Bischof. In der evangelischen Kirche stehe das Jahr 2011 unter der Überschrift „Jahr des Ehrenamtes“. „Das zeigt: In einer Welt voll käuflicher Dinge sind es letztlich doch die Menschen, die den Unterschied machen. Ihr Beitrag ist unersetzlich für eine soziale und solidarische Gemeinschaft.“ Die Frage der ehrenamtlich arbeitenden Menschen laute: „Was habe ich davon?“ Die Erfahrungen, die etwa Iris, eine 24 Jahre junge Frau gesammelt habe, seien „nicht mit Geld aufzuwiegen“, habe sie ihm erzählt. Durch Ehrenamtlichkeit habe sie mehr an Sinn und Wert in ihrem Leben gewonnen.

„Viele Menschen sind aus religiösen Gründen freiwillig aktiv, Kirche und Ehrenamt gehören einfach zusammen.“ Grundlage dafür sei die Überzeugung, dass jeder und jede von Gott besondere Fähigkeiten und besondere Begabungen mitbekommen habe. „In der evangelischen Kirche sind mehrere zehntausend Menschen als Ehrenamtliche tätig. Sie betreuen Kinder und Jugendliche, besuchen Alte und Einsame, Kranke in den Krankenhäusern. Sie leiten Chöre oder kümmern sich um Menschen, die in Not geraten sind.“ Ein wesentlicher Bereich in der evangelischen Kirche sei die aktive Mitgestaltung des Lebens in den Pfarrgemeinden und der Gesamtkirche. „Im Herbst 2011 werden in der evangelischen Kirche die Leitungsorgane neu gewählt, in den Pfarrgemeinden finden sich Ehrenamtliche bereit, Verantwortung zu übernehmen.“ So seien Pfarrgemeinden verlässliche Orte, wo demokratische Spielregeln gelebt würden.

Das Ehrenamt als Chance

Um gute ehrenamtliche Arbeit zu ermöglichen, brauche es gute Rahmenbedingungen sowie professionelle Begleitung, und es brauche auch Wertschätzung und Anerkennung. „Damit das gefördert wird, gibt es das ‚Jahr der Freiwilligenarbeit‘ in der EU und das ‚Jahr des Ehrenamtes‘ in der evangelischen Kirche.“ Bünker bedankte sich bei allen, die ehrenamtlich tätig sind, „und vielleicht ist das neue Jahr auch für diejenigen, die bisher noch keine freiwillige Tätigkeit ausgeübt haben, eine Gelegenheit, sich mit ihren Fähigkeiten einzubringen, und eine Chance, ganz besondere Erfahrungen zu machen“. Dazu gebe es vielfältige Gelegenheiten in den verschiedenen Vereinen, Sozialeinrichtungen und in den Kirchen. „Ich lade Sie ein: Schauen Sie doch einfach einmal in einer evangelischen Pfarrgemeinde vorbei.“

Aufgenommen wurde die Neujahrsansprache des Bischofs im Wiener Konzerthaus: „Die Bühne 2011 ist frei. Was kommt auf uns zu? Wir alle sind befähigt und berufen, mitzubestimmen, welches Stück Österreich 2011 prägen soll. Ich wünsche mir für unser Land ein Jahr des Engagements für Menschlichkeit und Solidarität. Miteinander, nicht nebeneinander und nicht gegeneinander wird es ein gutes und gesegnetes Jahr 2011.“

ISSN 2222-2464

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