30.03.2011

Bischof Bünker auf Visitation in Salzburg und Tirol

Diözese mit starkem diakonischen Schwerpunkt

Gemeinsam mit Superintendentin Luise Müller visitiert Bischof Michael Bünker die Superintendenz Salzburg-Tirol.

Diözese mit starkem diakonischen Schwerpunkt

Salzburg/Innsbruck (epd Ö) – Der Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche, Michael Bünker, visitiert von 3. bis 10. April die Superintendenz Salzburg-Tirol. „Die evangelische Kirche in Salzburg und Tirol ist die jüngste Diözese in Österreich“, erklärt der Bischof gegenüber epd Ö, und bewähre sich als Diasporakirche. Ihre Geschichte sei geprägt von der Vertreibung der Protestanten, die Diskriminierung habe bis ins 20. Jahrhundert gereicht. Heute allerdings „sind wir froh über die gute ökumenische Zusammenarbeit“, betont der Bischof, der im Rahmen seiner ersten Visitation in Salzburg und Tirol gemeinsam mit Superintendentin Luise Müller auch mit den katholischen Bischöfen Manfred Scheuer und Alois Kothgasser zusammentreffen wird. „Ökumenisch verantwortet werden etwa gemeinsame Gottesdienste, Bildungsangebote, theologische Arbeit mit den Theologischen Fakultäten in Salzburg und Innsbruck, die ‚Aktion Autofasten‘ und natürlich die ‚Lange Nacht der Kirchen'“, erläutert Superintendentin Müller die Zusammenarbeit.

Bei dem achttägigen Besuch stehen Begegnungen in mehreren diakonischen Einrichtungen auf dem Programm, wie etwa im Montessori-Kinderhaus in Salzburg oder im Diakoniezentrum, wo Bünker am Sonntagabend auch einen Gottesdienst feiern wird. In der vielfältigen diakonischen Arbeit sieht Bünker einen Schwerpunkt der Diözese, deren Leben heute stark von Mobilität geprägt sei. Durch den Tourismus vervielfache sich in den Urlaubssaisonen die Zahl der Evangelischen, was für die Diözese einen weiteren Schwerpunkt setze und zugleich eine „besondere Herausforderung“ bedeute. „Aus diesem Grund bieten wir an vielen Orten im Sommer und im Winter zusätzliche Gottesdienste an, Urlauberseelsorger aus Deutschland unterstützen uns“ erklärt Müller.

Im Rahmen seiner Visitation wird Bünker mit zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den verschiedenen Bereichen des kirchlichen Lebens zusammentreffen, wie etwa aus der Militärseelsorge, dem Religionsunterricht, der Bildungs-, der Lektoren- und der Jugendarbeit. Geplant sind weiters Begegnungen mit Vertretern des politischen Lebens. Am Mittwoch, 6. April, besucht der Bischof die Gedenkstätte in Kaprun, bereits am Sonntag ist Bünker zu Gast in der rumänisch-orthodoxen Gemeinde in Salzburg. Ebenso wird Bünker, der auf der Visitation von Superintendentin Luise Müller, Superintendentialkurator Eckart Fussenegger und Mitgliedern des Superintendentialausschusses begleitet wird, mit Oberkirchenrat Raoul Kneucker, Oberkirchenrat Karl Schiefermair und Fachinspektor Peter Pröglhöf am Freitag, 8. April, die Montessorischule in Salzburg besuchen. Die Salzburger Pfarrerinnen und Pfarrer treffen Bünker und die für den Personalbereich zuständige Oberkirchenrätin Hannelore Reiner am Montag, die Tiroler KollegInnen am Donnerstag, am Freitag steht eine Begegnung mit den Kuratorinnen und Kuratoren auf dem Programm. Den Abschluss der Visitation bildet ein Gottesdienst in der Christuskirche in Innsbruck (Sonntag, 10. April).

In der Diözese Salzburg-Tirol leben etwa 30.000 Evangelische in 16 Pfarrgemeinden. Sitz der Superintendentur ist Innsbruck. Die Geschichte der Diözese ist eine schmerzvolle: Die Vertreibungen aus den verschiedenen Landstrichen zogen sich über Jahrhunderte hin – angefangen mit der Vertreibung der Defregger im Winter 1684 über die Vertreibung der Salzburger 1731 bis hin zur Vertreibung der Zillertaler 1837. Erst 1863 gab es die erste evangelische Pfarrgemeinde in Salzburg, 1876 erfolgte die Gründung der ersten Tiroler Gemeinde in Innsbruck.

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ISSN 2222-2464

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