19.02.2015

Bessere Unterstützung für minderjährige Flüchtlinge

Jugendorganisationen: Offener Brief an Innenministerin Mikl-Leitner und Landeshauptleute

Unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen steht ein besonders hohes Maß an Schutz und Hilfe zu, betonen die Jugendorganisationen. Foto: Regina Hügli/Diakonie Flüchtlingsdienst

Jugendorganisationen: Offener Brief an Innenministerin Mikl-Leitner und Landeshauptleute

Wien (epdÖ) – Einen besseren Schutz und eine angemessenere Unterstützung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) fordern österreichische Jugendorganisationen in einem offenen Brief an Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und die Landeshauptleute. „Mit Bedauern und Sorge müssen wir seit längerer Zeit feststellen, dass der Umgang mit Flüchtlingen sowie deren Versorgung und Unterbringung im Rahmen der ihnen zustehenden Grundversorgung in Österreich unzufriedenstellend ist. Dringender Handlungsbedarf ist derzeit insbesondere bezüglich der inadäquaten Versorgung und Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen gegeben, denen ein besonders hohes Maß an Schutz und Hilfe zusteht“, heißt es in dem Schreiben vom 19. Februar.

Aus Sicht der Unterzeichner sei die derzeitige Unterbringungssituation „beschämend“. Die Flüchtlinge würden in „inadäquaten, überfüllten und schlecht versorgten sowie schlecht betreuten Massenunterkünften“ untergebracht, besonders die Unterbringung der rund 750 UMFs unter 18 Jahren sei besonders mangelhaft. „Ein Grund für diesen Mangel sind laut einhelliger Meinung von Experten und Expertinnen im Asylbereich die viel zu niedrigen Tagsätze für UMFs. Bekanntlich beginnen Tagsätze für die Kinder- und Jugendhilfe bei 120 Euro und reichen bis zu 200 Euro. Grundversorgungseinrichtungen für UMFs erhalten hingegen lediglich zwischen 39 und 77 Euro an Tagsätzen.“

Gemeinsam mit 25 anderen Organisationen und UnterstützerInnen, darunter auch die Kindernothilfe Österreich, fordert die Bundesjugendvertretung eine bessere Unterstützung minderjähriger Flüchtlinge, die ohne Eltern nach Österreich gekommen sind. „Wir fordern Sie daher dringend auf, die prekäre Situation der UMFs ernst zu nehmen und gemeinsam eine Lösung im Sinne der Kinderrechte herbeizuführen.“

Den Brief im Original können Sie hier nachlesen.

ISSN 2222-2464

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