Bessere Lebensbedingungen für Landwirte in Peru
"Oikocredit" unterstützt die Agrar-Kooperative "Naranjillo"
„Oikocredit“ unterstützt die Agrar-Kooperative „Naranjillo“
Die Verbesserung der Lebensbedingungen von Bauern, eine Alternative zum Anbau von Koka und der Kampf gegen die Armut sind drei zentrale Ziele der „Cooperativa Agraria Industrial Naranjillo“, einer landwirtschaftlichen Verarbeitungs- und Vermarktungskooperative mit Hauptsitz in Tingo Maria, einer Stadt in der Region Huánuco in den zentralperuanischen Anden. Dies erklärte „Naranjillo“-Geschäftsführer Isaac Zuniga Aguilar, der am 10. Februar auf Einladung von „Oikocredit“ in Wien zu Gast war, um über seine Arbeit zu informieren.
Der Anbau etwa von Kaffee oder Kakao erweise sich in der Region als schwierig, so Zuniga Aguilar. Dazu komme, dass für kleine landwirtschaftliche Betriebe der Anbau wirtschaftlich nicht rentabel sei. Ganz anders bei der Kokapflanze: Sie sei resistent sowie pflegeleicht, und Guerilla wie Drogenmafia würden Bauern dafür viel Geld zahlen. Da der Koka-Anbau in Peru aber verboten ist, müssten die Landwirte immer wieder damit rechnen, dass ihre Felder durch die Regierung oder das Militär zerstört würden. Die Kooperative möchte daher den gemeinschaftlichen Anbau von Kakao, Kaffee und anderen Agrarprodukten fördern, um die Kleinbauern aus dem Würgegriff von Zwischenhändlern, Drogendealern und Guerilla zu befreien. Gleichzeitig soll verhindert werden, dass Bauern in die Illegalität abrutschen.
Durch den Zusammenschluss konnten die Bauern ihre Position stärken, berichtete Zuniga Aguilar. Die Kooperation kümmere sich aber auch um die Förderung ihrer Mitglieder im Bildungs- und Gesundheitsbereich. Derzeit arbeite die Genossenschaft nachhaltig daran, die Qualität ihrer Produkte sowie die Lebensqualität ihrer Mitglieder zu verbessern. Seit 2004 trägt Naranjillo das Siegel „Fair Trade Certified“. In den kommenden Jahren werde angestrebt, vor Ort auch eigene Schokolade nach europäischen Standards zu produzieren und zu exportieren.
Um ihre Ziele zu erreichen, ist die Kooperative eine Partnerschaft mit „Oikocredit“ eingegangen. Bis zu eineinhalb Million US-Dollar stellt „Oikocredit“ zur Verfügung, um den Bauern Selbständigkeit zu ermöglichen. Rund 3000 ÖsterreicherInnen nutzen derzeit die Möglichkeit, ihr Geld bei „Oikocredit Austria“ anzulegen. Ihre Einlagen werden für Mikro- und Projektkredite in rund 70 Ländern der Welt verwendet. Die Sparer erhalten eine jährliche Dividende von zwei Prozent. Mittelfristiges Ziel sei es, ein Promill der ÖsterreicherInnen – also rund 8500 Personen – als „Oikocredit“-Investoren zu gewinnen.
ISSN 2222-2464