08.06.2015

Bertolt Brechts „Die Maßnahme“: Konzerte und Diskussionen

Brechts Stück beinhalte "Merkmale geistlicher Musik"

Brechts Lehrstück "Die Maßnahme" - ein kontroversielles wie reizvolles Stück deutschsprachiger Literatur. Im Bild: Bertolt Brecht (re) mit dem Komponisten Hanns Eisler (li) (Foto: Bundesarchiv/Bild 183-19204-2132 / CC-BY-SA)

Brechts Stück beinhalte „Merkmale geistlicher Musik“

Wien (epdÖ) – „Die Maßnahme“ gilt als eines der umstrittensten Werke Bertolt Brechts, sehen viele darin doch eine Rechtfertigung der Säuberungspolitik Stalins. Gerade dies mache aber auch den Reiz aus, sagen viele. Vertont wurde das Stück vom österreichischen Komponisten Hanns Eisler, der einen Großteil seines Lebens in der DDR verbrachte. „Die unmittelbar zugängliche und dramaturgisch höchst einleuchtende Komposition weist faszinierende Merkmale geistlicher Musik mit Bezügen vor allem auf Bachs Passionen auf“, zeigt sich Landeskantor Matthias Krampe begeistert. Aufgrund eines Aufführungsverbots bis 1998 durch Bertolt Brecht und seine Erben sei Eislers Musik zur „Maßnahme“ allerdings nur wenigen Menschen bekannt. Nun kommt das Stück am 12. und 13. Juni in Wien zur Aufführung, begleitet von Diskussionsveranstaltungen. Veranstaltungsort ist die Reformierte Stadtkirche in Wien (1010 Wien, Dorotheergasse 16).

Am Freitag, 12. Juni gibt es um 17 Uhr eine Einführung in das Werk von Hartmut Krones (Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien), im Anschluss diskutieren der Ethiker Ulrich Körtner,  Michaela Moser (Armutskonferenz), Christian Friesl (Industriellenvereinigung), Hartmut Krones und der Ökonom Stephan Schulmeister über „Entmenschlichte Ökonomie“. Am Samstag, 13. Juni gibt es eine Einführung in das Werk durch Kurt Palm (angefragt), im Anschluss diskutieren Bischof Michael Bünker, Anke Graneß (afrikanische Philosophin), Amena Shakir (Direktorin der Islamischen religionspädagogischen Akademie), der Schriftsteller Philipp Blom sowie Autor und Brecht-Experte Kurt Palm über das Thema „Zur Heiligkeit der Person“. Durch beide Diskussionen führt moderierend Maria Katharina Moser.

Jeweils um 20 Uhr beginnt dann an beiden Abenden das Konzert. Unter der Gesamtleitung von Matthias Krampe singen das Ensemble M12 Wien, der Albert Schweitzer Chor und Alexander Kaimbacher als Tenor sowie Gottfried Falkenstein und Roman Maria Müller als Sprecher. Das Lichtkonzept kommt von Hari Michlits.

ISSN 2222-2464

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Bünker | Körtner

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