31.08.2005

Begegnung zwischen PfarrerInnen und Kirchenleitung in Gallneukirchen

Jahr der Spiritualität, Evangelische wählen, Ökumene und Supervision

Jahr der Spiritualität, Evangelische wählen, Ökumene und Supervision

Gallneukirchen (epd Ö) – „Das Jahr der Spiritualität hat Impulse gegeben für den Wegemut und hat andere angesteckt“, sagte Bischof Mag. Herwig Sturm in seinem Kurzbericht bei der „Begegnung mit der Kirchenleitung“ am 29. August im Rahmen der Gesamtösterreichischen PfarrerInnentagung in Gallneukirchen, die mit dem Untertitel: „Begegnung Gottes auf spirituellen Wegen“ als eine der Höhepunkte des Jahres der Spiritualität konzipiert war. Sturm erinnerte in diesem Zusammenhang an das Diakoniefest Anfang Mai in Gallneukirchen und das „Pfingsten der Künstler“ im Jugendstiltheater in der Baumgartner Höhe in Wien. „Auch für diese PfarrerInnentagung hoffe ich, dass wir etwas von dem Geist Gottes spüren werden.“

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien ein „Schatz der Kirche und es ist eine große Chance, sie immer wieder neu zu gewinnen“, betonte Sturm in Bezug auf die Gemeindevertretungswahl im Oktober. Sichtlich Vergnügen bereitete Sturm die Präsentation von Kugelschreibern als Wahlgeschenke, die neben dem Logo der Evangelischen Kirche auch den Slogan der Wahlen tragen: „Evangelische wählen“. Öffentlichkeitsarbeit sei „gut und wichtig, denn was nicht öffentlich ist, das ist nicht in der Wirklichkeit“, betonte Sturm.

Offen Evangelisch und KI-Online

„Wir stehen an der Schwelle einer neuen Kommunikationswirklichkeit in unserer Kirche mit den Projekten Offen Evangelisch und KI-online“, so der Bischof. Es sei ein „besonderes Instrument“, mit dem das Leben der Evangelischen Kirche umfassend dokumentiert und ausgewertet werden könne. „Daher brauchen wir zu Offen Evangelisch und zu KI-online das Mitwissen und die Zustimmung der Gemeinden“, betonte der Bischof.

Ein weiterer Schwerpunkt war das Projekt „Wirtschaft im Dienst des Lebens“ auf dem Weg zur Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Porto Allegre im Februar 2006. Dieser weltweite ökumenische Prozess werde von der Evangelischen Kirche in Österreich so gut wie möglich begleitet, so Bischof Sturm, indem etwa ein Pfarrer einen seiner Arbeitsschwerpunkte auf die Begleitung dieses Prozesses gelegt habe und dafür vom Religionsunterricht befreit sei. Auch gebe es einen Beirat, in dem Experten an dem Projekt arbeiten. In diesem Zusammenhang wies der wirtschaftliche Oberkirchenrat, DI Walter Pusch, darauf hin, dass es nicht darum gehe, „die Wirtschaft zu verteufeln“. Die Wirtschaft sei ein Instrument, „das man verstehen muss, um damit zu arbeiten.“ Nur so könne man Unternehmen dazu bringen, „nachhaltig zu wirtschaften“.

Ökumene kontrovers diskutiert

Erstaunen und Betroffenheit zeigten Teilnehmer über das fehlende Einbinden der Ökumene bei dem katholischen Gedenkgottesdienst am 23. August im Wiener Stephansdom für den ermordeten Frere Roger Schutz. „Es sei an der Zeit, die ´Konsensökumene´ zu verlassen und einen konturierten Kurs in der Ökumene zu fahren“, so einer der Teilnehmer. Dies sei auch in Bezug auf den medialen Hype bei dem Papstbesuch in Deutschland zu anzumerken.

„Die Situation in Österreich ist anders als etwa jene in Deutschland“, beschrieb der juristische Oberkirchenrat MMAg. Robert Kauer die Ökumene in der Alpenrepublik. „Nirgendwo sonst ist die katholische Kirche Mitglied im Ökumenischen Rat. Um diese Situation beneiden uns alle Anderen.“ Der Oberkirchenrat verwies auf das Ökumenische Sozialwort und die Stellungnahme zur Österreichischen Verfassung, die alle Religionsgesellschaften in Österreich gemeinsam formuliert haben. „Das war sicher nicht das letzte gemeinsame Projekt“, so Kauer.

Eine positive Bilanz zog Oberkirchenrätin Dr. Hannelore Reiner in Bezug auf die Supervision: „Die Einzelsupervision ist gut, aber auch die Teamsupervision ist wichtig“, betonte die Personalchefin. Es sei eine Tendenz zur Einzelsupervision festzustellen, „aber weil bei den Pfarrerinnen und Pfarrern der Hang zum `Einzelkämpfertum` zu bemerken ist, wollen wir die Teamsupervision stärken.“ Daher werde nach drei Jahren Einzelsupervision ein Jahr Teamsupervision von der Kirche gefördert.

ISSN 2222-2464

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