27.01.2008

Amtseinführung Bischof Bünker: Dank für unkonventionelles Kreuz- und Querdenken

Bundesministerin Schmied: Kirchen sind wichtige Partner in Gesellschafts- und Bildungspolitik

Bundesministerin Schmied: Kirchen sind wichtige Partner in Gesellschafts- und Bildungspolitik

Wien (epd Ö) – „Ich danke Ihnen für das unkonventionelle Kreuz- und Querdenken“, sagte Bundesministerin Claudia Schmied bei der Amtseinführung des neuen evangelisch-lutherischen Bischofs Michael Bünker am Sonntag, 27. Jänner, im Austria Center Vienna. Schmied spielte damit auf das neue Buch des Bischofs mit dem Titel „Mit weitem Herzen – Glaube kreuz- und quergedacht“ an, das in diesen Tagen in den Verlagen Evangelischer Presseverband und Tyrolia erschienen ist. Dieses Buch sei eine „beispielgebende Visitenkarte für Sie als Person und Ihre Kirche“, so die Kultusministerin. Der Evangelischen Kirche und den Kirchen der Ökumene dankte Schmied für das „konstruktive Klima“ der Zusammenarbeit und das Engagement im interreligiösen Dialog. Die Ökumene habe in Österreich eine gesellschaftliche Kraft „wie in keinem anderen Land Europas“ gewonnen. Die Kirchen, so Schmied, erwiesen sich als wichtige Partner in gesellschafts- und bildungspolitischen Fragen. Am Internationalen Tag des Holocaust-Gedenkens erinnerte Schmied an die wichtige Funktion der Kirchen im Eintreten gegen Rassismus, Antisemitismus und „jede Form der Intoleranz“.

Dass Kirchen in der Wertediskussion oder etwa in der Sorge um Schwache „unverzichtbare Partner“ seien, unterstrich Bundesminister Martin Bartenstein. Besonders dankte Bartenstein, selbst evangelisch, für die Reaktionen der Kirchen und Glaubensgemeinschaften auf die Äußerungen im Grazer Wahlkampf. Besonnenheit habe „in diesen kritischen Tagen“ Schlimmeres verhindert.

„Wir wollen eine tolerante und solidarische Gesellschaft für uns alle haben“, sagte der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Anas Schakfeh. Integration bedeute, wie alle anderen Bürgerinnen und Bürger des Landes wahrgenommen zu werden, „nicht mehr und nicht weniger“.

„Ökumene darf nicht stagnieren“, sagte der römisch-katholische Weihbischof Helmut Krätzl in der von Superintendentin Luise Müller und Superintendent Weiland moderierten Interviewrunde nach dem Gottesdienst. In wichtigen Fragen müsse noch Einheit entstehen, „aber nicht alles, was unterschiedlich ist, muss trennend sein“, so Krätzl, der in Vertretung von Kardinal Christoph Schönborn die Glückwünsche der Römisch-katholischen Kirche überbrachte.

Dass jeder Bischof mit den Herausforderungen seiner Zeit konfrontiert werde, daran erinnerte der Präsident der lutherischen Synode, Peter Krömer. In seiner Amtszeit hat Krömer bereits mit den beiden Vorgängern Bünkers im Bischofsamt, Bischof Knall und Bischof Sturm, zusammengearbeitet. Angesichts der großen Fragen wie Klimawandel, Globalisierung und Integration gelte es, dem Bischof „guten Mut“ zu wünschen.

„Egal, wie groß oder klein eine Kirche ist, keine hat das Monopol, Kirche Jesu Christi zu sein“, bekräftigte die norwegische Pfarrerin und Vizepräsidentin der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), Stephanie Dietrich. Ähnlich auch der sächsische Landesbischof Jochen Bohl, der die Glückwünsche der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD und VELKD) überbrachte: „Die Verheißungen Jesu Christi, die den Kirchen gelten, werden nicht nach Größe gestaffelt“, so Bohl.

ISSN 2222-2464

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