11.12.2013

Abschied von Freiheitskämpfer und Präsident Nelson Mandela

Gedenkgottesdienst in Lutherischer Stadtkirche in Wien

Menschen aus Österreich und der Republik Südafrika versammelten sich in der Lutherischen Stadtkirche in Wien, um von Nelson Mandela Abschied zu nehmen. (Foto: epdÖ/S.Janits)

Gedenkgottesdienst in Lutherischer Stadtkirche in Wien

Wien (epdÖ) – Bei einem bewegenden Gedenkgottesdienst nahmen zahlreiche Menschen aus Österreich und der Republik Südafrika Abschied vom ehemaligen südafrikanischen Präsidenten und Freiheitskämpfer Nelson Rolihlahla Mandela. Politische und kirchliche AmtsträgerInnen lobten am 11. Dezember in der Lutherischen Stadtkirche in Wien Mandela für seinen Einsatz für Wahrheit und Versöhnung.

„Mandela vertrat keine spezielle Interessensgruppe, er vertrat eine Gesellschaft, die es noch nicht gab, von der er aber hoffte, dass es sie eines Tages geben wird“, sagte Pastorin Kathy Young von der englischsprachigen Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche in Wien. „Er lebte Hoffnung, er glaubte daran, dass die Dinge anders sein können“, betonte Young und wies darauf hin, dass auch jede und jeder Einzelne durch kleine oder große Aktionen die Welt verändern könne. Gleichzeitig sei sie dankbar für die „Saat des Friedens, die Mandela ausgesät hat.“

Als einen „großen Sohn Afrikas“ bezeichnete Außenminister Michael Spindelegger Mandela in seinem Grußwort. „Mandela hat eine Strahlkraft weit über Afrika hinaus. Er war ein großer Staatsmann und Visionär, der sich unermüdlich für Versöhnung einsetzte.“ Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner erinnerte daran, dass Mandela sein ganzes Leben hindurch Anwalt der Armen und Rechtlosen war. „Mandela veränderte nicht nur Südafrika, er inspirierte Millionen von Menschen weltweit.“ Brauner habe Mandela einmal bei einem ANC-Kongress erleben dürfen und sei davon noch heute tief beeindruckt. Peter Stephan Zurbriggen, Apostolischer Nuntius in Österreich und Doyen des Diplomatischen Korps, lobte Mandela als ein Symbol für Aussöhnung, die nicht ohne Wahrheit möglich sei. Mazlan Othman, stellvertretende Generaldirektorin des Büros der Vereinten Nationen in Wien, sprach von Mandelas langem Weg zur Freiheit. „Der Tag seines Todes ist nicht nur ein Trauertag für Südafrika, sondern für alle Menschen, die von seinen Überzeugungen inspiriert waren und sind.“ Walter Sauer, Direktor des SADOCC (Southern Africa Documentation and Cooperation Centre), erinnerte an den 10. Mai 1994, als Mandela in sein Amt als Präsident Südafrikas eingeführt wurde. Südafrikas Botschafter Xolisa Mabhongo bedankte sich für die Anteilnahme. „Mandela war ein Freiheitsheld in einer Reihe von anderen Freiheitshelden, die sich für Gerechtigkeit und Gleichheit in Südafrika einsetzten.“

Den Gottesdienst feierten mit die Pfarrerin der Lutherischen Stadtkirche Ines Knoll (Evangelische Kirche A.B.) sowie Pastor Stefan Schröckenfuchs und Pastorin Kathy Young (Evangelisch-methodistische Kirche). Für die musikalische Gestaltung sorgten Megan Kahts (Sopran), Anton Brewis (Orgel) sowie das Ensemble Smiley Divinzenz. Im Anschluss lud die Botschaft der Republik Südafrika in Österreich zu einem Empfang.

ISSN 2222-2464

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