06.05.2020

75 Jahre Befreiung: Video-Andacht aus KZ-Gedenkstätte Dachau

„Dachaulied“ der Wiener Jura Soyfer und Herbert Zipper

Die Österreicher Jura Soyfer und Herbert Zipper schufen im Konzentrationslager das „Dachaulied“. Im Bild ein Denkmal an der heutigen Gedenkstätte. Foto: wikimedia/Andrew Bossi/cc by sa 2.5

„Dachaulied“ der Wiener Jura Soyfer und Herbert Zipper

München/Dachau (epdÖ) – Mit einer ökumenischen Videoandacht haben die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Bayern (ELKB) und die römisch-katholische Erzdiözese München und Freising der Opfer des Konzentrationslagers Dachau gedacht. Das teilte die ELKB in einer Aussendung mit. Das Video wurde am Mittwoch, 29. April, um 17 Uhr veröffentlicht; zu der Zeit, als vor 75 Jahren 32.000 Männer, Frauen und Kinder in Dachau befreit wurden. Verfügbar ist es im YouTube-Kanal der ELKB: bit.ly/web_ELKB. Ein geplanter großer Gedenkgottesdienst am 3. Mai war heuer nicht möglich gewesen.

Aufgezeichnet wurde die Andacht in der Versöhnungskirche auf dem einstigen Gelände des Häftlingslagers, unweit des Krematoriums. Im Mittelpunkt der Andacht stehen Zeugnisse von Häftlingen. Die Musikstudentin Sophie Aeckerle aus Dachau trägt in der Andacht das „Dachaulied“ der österreichischen Häftlinge Jura Soyfer und Herbert Zipper vor. Die beiden entschiedenen Widersacher des NS-Regimes stammten aus jüdischen Familien und wurden 1938 aus Wien nach Dachau verschleppt. Zum Gedenken an Jura Soyfer, der die Befreiung nicht mehr erlebte, und an die mehr als 41.500 Opfer des Dachauer KZ-Systems wurden Kerzen entzündet. Das NS-Regime hatte ab dem 22. März 1933 etwa 206.000 Menschen aus 34 Nationen in das Konzentrationslager Dachau und in die später errichteten Außenlager verschleppt.

ISSN 2222-2464

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