30.03.2016

Voitsberg: Diakonischer Verein kümmert sich um Flüchtlinge

Evangelische Pfarrgemeinde startete Flüchtlings-Initiative

Im steirischen Voitsberg sind Flüchtlinge willkommen. (Foto: Wikipedia/Frankie Fouganthin)

Evangelische Pfarrgemeinde startete Flüchtlings-Initiative

Voitsberg (epdÖ) – 125 Ehrenamtliche, 500 Schutzsuchende, mehr als 50 Deutschkurse wöchentlich: Was der Verein „MenschenRechteReligion – Diakonischer Verein zur Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen“ in den vergangenen Wochen und Monaten im Bereich der Flüchtlingshilfe geleistet hat, ist beachtlich. Hinter der Initiative steht maßgeblich die Evangelische Pfarrgemeinde von Voitsberg, die sich der Herausforderung Flüchtlinge annahm. Der Verein wurde vom Voitsberger Kurator Dietmar Böhmer gegründet.

„Im November 2014 sahen sich die Bürger des Bezirks Voitsberg erstmals mit der Zuteilung von Asylwerbern vorrangig aus Syrien und dem Irak, die kurz nach der Ankündigung mit ihren letzten Habseligkeiten bei uns eintrafen, konfrontiert“, heißt es seitens des Vereins. „Vor diesem Hintergrund nahm sich die Evangelische Pfarrgemeinde Voitsberg der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung, ein Zusammenwirken einer scheinbar homogenen und gewachsenen Gesellschaft mit einer willkürlich zusammengestellten Gruppe aus einem anderen Kulturkreis herbeizuführen, an. Wir handelten umgehend und gründeten die zivilgesellschaftliche Initiative ‚MenschenRechteReligion‘. Schon unmittelbar nach der Konstituierung konnten neben der Katholischen Kirche auch andere couragierte Organisationen und Privatpersonen zur Mitarbeit gewonnen werden.“

Kurator Böhmer erklärt: „Als Pfarrgemeinde bieten wir derzeit in unserem Gemeindesaal an vier Tagen pro Woche insgesamt zwölf Deutschkurse mit unterschiedlichen Niveaus an und in unserem – bewusst offen und überkonfessionell gestalteten – Verein mehr als 50 Deutschkurse wöchentlich, verteilt über den ganzen Bezirk.“ Neben den Deutschkursen gibt es aber auch eine breite Palette anderer Angebote, die zu einer gelingenden Integration der Flüchtlinge beitragen sollen. „So gibt es immer wieder Begegnungs- und Infoabende, gemeinsame Freizeitaktivitäten bis hin zu zirka sechswöchigen Ausflügen nach Wien mit den fleißigen Deutschlernenden – hier haben wir einen großzügigen Sponsor gefunden, der uns das jeweils finanziert. Darüber hinaus gibt es aber auch Rechtsinformationen und einen eigenen ‚Wertekurs‘.“ Das Verhältnis zu den jungen Männern sei jedenfalls sehr gut und sehr eng, bestätigt Kurator Böhmer. Viele, die nach Wien gezogen sind, seien nach kurzer Zeit wieder zurückgekommen, weil sie sich in Voitsberg wohler fühlten. „Hier bei uns in unserem Netzwerk finden sie so etwas Ähnliches wie Familie, was diesen Menschen in der Fremde wohl am meisten abgeht“, sagt Böhmer.

Eine Übersicht über die vielen Angebote und die professionelle Arbeit des Vereins finden Sie unter menschenrechtereligion.eu. Interessierte können sich dort auch über die Möglichkeiten der Mitarbeit informieren.

ISSN 2222-2464

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Steiermark | Flüchtlinge

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