15.11.2017

Umweltbeauftragte werben für Nachhaltigkeit

Fachtag zu kirchlicher Solarenergie

Praxisbeispiele, Erfahrungsaustausch und Erstberatung standen im Fokus der ökumenischen Fachtagung zur kirchlichen Nutzung von Solarenergie. Foto: pexels

Fachtag zu kirchlicher Solarenergie

Wien (epdÖ) – „Gute Gründe, jetzt auf Photovoltaik und Solarthermie zu bauen“, hat ein kirchlicher Fachtag unter dem Titel „Energie von Oben“ am 8. November in Wien aufgezeigt. Bei der ökumenischen Fortbildungsveranstaltung wiesen die Umweltbeauftragten der Evangelischen und der Katholischen Kirche gemeinsam mit externen Fachleuten auf die Potenziale von Photovoltaik- und Solarthermie insbesondere für kirchliche Einrichtungen hin. Ziel des Fachtags war laut Mitorganisatorin Anna Kirchengast von der Fachstelle für überdiözesane Umweltarbeit der Katholischen Kirche, „mit gelungenen Praxisbeispielen, Erfahrungsaustausch und Erstberatung zum Bau der eigenen kirchlichen Anlage anzuregen.“

Pfarrer Tendis: Denkmalschutz ist zu beachten

Pfarrer Norman Tendis aus dem kärntnerischen St. Ruprecht berichtete über Bestrebungen zur Energieeffizienz und den Umstieg auf Solarenergie in der Evangelischen Kirche und stellte dabei auch Überlegungen zur Finanzierung von Projekten an. Im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst sprach sich Tendis zwar klar für die Installation von Strom- oder Wärmeanlagen zum Beispiel auf Kirchendächern aus, verwies aber auch auf Bedenken, vor allem seitens des Bundesdenkmalamtes: „Natürlich sind viele Kirchengebäude denkmalgeschützt, das gilt es zu beachten. Hier liegt eine große Gestaltungsaufgabe vor uns. Wir versuchen das konkret in der ökumenischen Zusammenarbeit voranzubringen.“  Für die Idee eines Ökostrompools für die Evangelische Kirche in Österreich hatte Tendis, der auch Leiter der kirchlichen Initiative „Wirtschaft im Dienst des Lebens“ ist, bereits 2012 bei der Verleihung des Österreichischen Solarpreises einen Sonderpreis für persönliches Engagement erhalten.

Anknüpfungspunkt: Papst-Enzyklika „Laudato si“

Der Umweltbeauftragte der Erzdiözese Wien, Markus Gerhartinger, bezeichnete den Umstieg auf erneuerbare Energie als „auch für die Kirchen dringend notwendigen Schritt zur in ‚Laudato si‘ geforderten ökologischen Umkehr“. Papst Franziskus hatte in der 2015 Enzyklika veröffentlichten Enzyklika stark auf Umweltfragen Bezug genommen und dafür auch großes Lob von evangelischer Seite bekommen.

Der Veranstaltungsort, die katholische Privatschule Sta. Christiana in Wien-Liesing, wurde als Vorreiter für erneuerbare Energie bewusst gewählt: Wirtschaftsleiter Florian Bauer führte die Teilnehmer zur schuleigenen Photovoltaikanlage am Dach. Ausgestattet mit neuen Erkenntnissen „wollen Pfarren, diözesane Stellen und Ordensgemeinschaften nun in die Umsetzung gehen“, so der optimistische Ausblick der Veranstalter. Unterstützt wurde der Fachtag u.a. von den Ordensgemeinschaften und von der Aktion „Klimaaktiv“ des Lebensministeriums.

 

ISSN 2222-2464

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