Evangelische Schulen in Österreich

Kinderchor der Johann Sebastian Bach-Musikschule Wien epd./ Uschmann

 

Schulen gehören zur Vielfalt unserer österreichischen Bildungslandschaft. An derzeit 39 Standorten verstehen sich die evangelischen Schulen mit Öffentlichkeitsrecht als Ergänzung und Alternative zum öffentlichen Schulsystem.

Die Schwerpunkte liegen im Pflichtschulalter im reformpädagogischen Spektrum und im weiterführenden Bereich in sechs gymnasialen Oberstufen (Schwerpunkt Musik, Handwerk und Diakonie, Inklusion). Für alle Schüler*innen besteht die Möglichkeit, am Nachmittag betreut zu werden (Hort bzw. Ganztagsschule). Ergänzt wird das vielfältige Angebot durch eine inklusive fachspezifische Schule für individualisierte Teilausbildungen und durch acht Schulen für Sozialbetreuungsberufe diakonischer Träger.

Besonders hervorzuheben sind die Johann Sebastian Bach-Musikschulen in Wien und Innsbruck.

Bildung an evangelischen Schulen heute zielt auf die Ermöglichung und Befähigung zur Teilhabe an der Gesellschaft. Somit ist die Teilhabe an der Öffentlichkeit ein wichtiges Ziel. Der öffentliche Bildungsauftrag aus evangelischer Perspektive spiegelt sich im Bemühen wieder, Bildungsbenachteiligungen auszugleichen.

Zur Reformation gehört die Überzeugung, dass Glaube und Bildung, Schule und Kirche zusammengehören. Martin Luther ermahnt die Verantwortlichen in Stadt und Land, dass sie Schulen errichten sollen. Lehrer*innen sollen auf  der Basis des biblischen Menschenbildes die Heranwachsenden zur „Freiheit eines Christenmenschen“ befähigen. Im 16. Jahrhundert wurden auch in Österreich zahlreiche evangelische Schulen gegründet, etwa in Loosdorf bei Melk. Die „Loosdorfer Schulordnung“ ist bis heute vorbildlich, vor allem was den  wertschätzenden Umgang mit den Kindern und Jugendlichen und das soziale Engagement betrifft. Als nach dem Toleranzpatent Kaiser Josephs II. 1781 evangelische Gemeinden entstehen konnten, wurden überall neben den „Bethäusern“ für die Gottesdienste auch Schulen errichtet.

Evangelische Schulen

… leiten junge Menschen an, ihre Zukunft selbst zu gestalten, Verantwortung zu übernehmen und ihre Gesellschaft mitzugestalten.

… vermitteln Orientierungswissen, fördern Kritikfähigkeit und Urteilsbildung in ethischen Fragen.

… sehen sich ganzheitlichem Lehren und Lernen verpflichtet. Nach christlichem Verständnis stehen der junge Mensch und seine Person im Mittelpunkt.

… beziehen die religiöse Dimension auf alle Fächer und prägen das Schulleben durch gemeinsame regelmäßige Rituale, Feste und Feiern.

… sind offen für Angehörige anderer christlicher Kirchen, anderer Religionen und für religiös nicht gebundene Menschen.

Einen Überblick über die Einrichtungen und ihre Träger finden Sie hier (aktuelle Liste).

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