03.02.2016

Bregenz: „Kampf gegen eine längst vergessene Krankheit“

Evelyne Leandro über das Schicksal der Leprakranken

Eine Frau mit Mission: Evelyne Leandro setzt sich für an Lepra erkrankte Menschen ein, denen es oft an der notwendigen medizinischen Versorgung fehlt. (Foto: Farbtonwerk)

Evelyne Leandro über das Schicksal der Leprakranken

Bregenz (epdÖ) Dem Kampf gegen eine „vergessene Krankheit“ widmet sich die in Deutschland lebende Brasilianerin Evelyne Leandro. Seit mehreren Jahren schon leistet sie Aufklärungsarbeit und ruft in Erinnerung, dass Lepra keine ausgerottete Krankheit ist, sondern es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO allein im Jahr 2013 215.000 Neuerkrankungen gab, mehrheitlich in Ländern mit schlecht entwickelter medizinischer Infrastruktur. Hintergrund ihres persönliches Einsatzes: Im Jänner 2012 wurde bei Leandro Lepra diagnostiziert. Mittlerweile ist sie geheilt.

Derzeit ist Leandro im Bezirk Bregenz unterwegs, um ein Bewusstsein für die Not der an Lepra erkrankten Menschen zu schaffen. Denn die Krankheit Lepra, unter der derzeit vier Millionen Menschen weltweit leiden, gilt als eine Krankheit der Armen. Dabei wäre die chronische Krankheit vollständig heilbar. Nur fünf Prozent der Weltbevölkerung können überhaupt erkranken, der Rest ist immun. Eine Therapie kostet laut Deutscher Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) durchschnittlich 50 Euro pro Patient.

Um diesen Menschen, die oft auch von sozialer Ausgrenzung und Arbeitslosigkeit betroffen sind, eine Stimme zu verleihen, wurde Leandro eingeladen, gemeinsam mit Pfarrerin Sabine Neumann in der evangelischen Kirche von Bregenz einen Gottesdienst zu gestalten. Bei dem Gottesdienst in der Kreuzkirche am Ölrain am 31. Jänner sprach sie über ihr Schicksal und las aus ihrem Buch „Ausgesetzt oder der Kampf mit einer längst vergessenen Krankheit“. Am Ende konnte eine Kollekte in der Höhe von 600 Euro an das „Aussätzigen Hilfswerk Österreich“ übergeben werden.

In den nächsten Tagen besucht Leandro weitere Pfarrgemeinden, Buchhandlungen und Schulen.

ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Vorarlberg | Armut

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